Die Inhaltsstoffe der Walnuss soll die Arterien und Blutgefäße elastischer machen, auch die des Mannes in dessen Unterleib. So experimentieren Wissenschaftler in Malaysia an einer Alternative zu Viagra - auf Basis der Walnuss
Am Samstag, den 28.11.2009 steht im SWR von 21.50 bis 22.20 Uhr, alles im
Zeichen der Walnuss vom Kaiserstuhl.
Der prägende Walnussbaum steht im Süden in fast jedem größeren Garten. Er hält
die Mücken fern und ist vor allem ein Charakterbaum im Kaiserstuhl typisch für
diese mediterran anmutende Region am südlichen Rhein. Besonderes Kennzeichen der
Walnuss-Pflücker: braune Hände. Die Gerbstoffe der Nuss wurden früher daher auch
zum Stofffärben benutzt. Südlich ist auch das Flair der kaiserlichen Genüsse:
Die Walnusstorte wird nach eigenem Rezept von einem Kaiserstühler Konditor
hergestellt, reines Nussöl aus den Früchten in der Ölmühle in Achkarren
gewonnen. Die Walnuss verfeinert Honig, der auf den Märkten zu Weihnachten hin
angeboten wird. Und wird dem saisonal hergestellten Land-Eis beigemengt.
Kerngesund ist die Nuss ebenfalls: sie besitzt keimhemmende, blutreinigende
Wirkung und senkt den Cholesterinspiegel. Die Walnuss-Kulinarik ist für viele
Bewohner des Kaiserstuhls eine wirtschaftliche Grundlage und dient zugleich der
Sicherung und Pflege eines besonderen Naturraums.
PLENUM und die Naturgarten
Kaiserstuhl GmbH freut es, dass in diesem Film einige Kaiserlich genießen-Partner prominent präsentiert werden. Es ist gelungen, die Bedeutung
der Walnuss im Kaiserstuhl auf informativ-spannende Weise zu portraitieren. Die
Walnuss wird so zu einem Botschafter um die Einzigartigkeit des Kaiserstuhls und
seiner Menschen auch über die Region hinaus zu tragen, zeigt sich Diana
Pretzell von PLENUM erfreut.
19.11.2009,
PLENUM
Knackig und schmackhaft ist die Walnuss. Sie zählt wie Esskastanien zum Schalenobst. Ihre Inhaltsstoffe sind wertvoll. Nüsse bestehen zu 60 Prozent aus Fett, zu 20 Prozent aus Eiweiß und sind reich an Vitaminen, vor allem B 1 und C sowie an Mineralstoffen.
"Das ist Gehirnnahrung pur", sagt
Karin Bolanz aus Zunzingen. Nussbäume sind
seit über 40 Jahren ihr Metier. Sie besitzt rund 80 Bäume und verschickt ihre
Früchte bundesweit an Kunden von Hamburg bis München. 1986, nach der Katastrophe
im Kernreaktor Tschernobyl, sei die Nachfrage für fünf bis sechs Jahre auf dem
Tiefpunkt gewesen, erinnert sie sich. Danach lief es wieder sehr gut. Nach zwei
starken Erntejahren sehe es aber 2008 zumindest bei ihr mengenmäßig nicht so
gut aus. Aufgelesen hat sie nur ein Drittel der Vorjahresernte. Ursache war
Kälte während der Blütezeit. Der Spätfrost im Frühling ist gefährlich.
Baumfreunde kennen den 25. April als "Markustag" und falls es dann noch Frost
gibt als "Nusskillertag". Karin Bolanz hat veredelte Halbstammbäume. Einige
sind kaputt, was ihrer Meinung nach vielleicht auch mit Schafen, die an der
Rinde knabbern, zu tun haben könnte. Als Edelholz verwerten kann sie ihre Bäume
nicht, weil sie zu jung und die Stämme zu kurz sind. Ein großer Baum bringt
jährlich bis zu 100 Kilogramm Nüsse. Man kann daraus wertvolles Öl machen
lassen. Die Vorarbeit sei aber sehr aufwendig, sagt Karin Bolanz. Die Nüsse
müssen der Ölmühle aufgebrochen, also ausgekernt, geliefert werden. Und das
fertige Öl habe den Nachteil, dass es nicht lange hält. Man sollte die Nüsse
lieber essen, denn: "Wer täglich fünf Walnüsse isst, senkt sein Cholesterin,
bleibt gesund und geistig fit". Da ist sich Karin Bolanz ganz sicher.
Eichhörnchen, Mäuse und viele Vögel sammeln Nüsse als Wintervorrat. Manchmal ist
der aber so gut versteckt, dass sie nicht alle Nüsse finden. Dann kann ein
Nussbaum daraus wachsen. Man kann ebenso selbst einen züchten: Man steckt eine
Nuss in die Erde eines Blumentopfs, bedeckt die mit Moos und stellt den Topf an
einen kühlen, frostfreien Ort. Im April kommt er ins Freie und im Herbst kann
ausgepflanzt werden. Wer Platz im Garten hat, wird am Nussbaum seine besondere
Freude haben. Er spendet nur dann Schatten, wenn es erwünscht ist, nämlich im
Sommer. Und er hat noch eine Besonderheit zu bieten: Unter einem Walnussbaum
wächst keine Konkurrenz. Die gerbstoffhaltigen Blätter wirken hemmend auf die
Keimbildung der meisten Pflanzen. Unter einem Nussbaum ist also viel Raum für
ein lauschiges Plätzchen.
Sigrid Umiger, 31.10.2008, BZ
Walnussfruchtfliege sticht in die noch grüne Hülle
Zwischen Anfang Juli und bis Mitte August kommt
die Walnussfruchtfliege und sticht in die grüne Hülle. Sie wird
schmierig-schwarz, weil sich Maden hindurchfressen. Die Folge: Die Nüsse fallen
vom Baum, ehe sie reif sind. Der Leiselheimer Baumschulbetreiber und
Nussbaumspezialist
Anton Schott sagte dazu: "Das Schlimmste ist, dass wir dem nur tatenlos
zusehen können, derzeit ist noch kein Mittel zugelassen, das Abhilfe schaffen
könnte." Im Jahr 2002 wurde die Walnussfruchtfliege im Tessin festgestellt.
Jetzt hat sie sich weiter in Richtung Norden ausgebreitet. In guten Jahren trug
ein mittelmäßiger, etwa 25 Jahre alter Walnussbaum im Herbst etwa 40 Kilogramm
Walnüsse, in diesem Jahr werden es wohl nicht mehr als 25 Kilogramm sein,
urteilt Schott.
Alles
von Roland Vitt vom 2.10.2008 bitte lesen auf
http://www.badische-zeitung.de/sasbach/schaedling-piekst-fruechte-an--6014201.html
In Königschaffhausen wird seit fast 200 Jahren reines Nussöl gepresst
Hin und wieder stehen Leute an der Hauptstraße von Königschaffhausen, strecken
ihre Nasen in den Wind und schnuppern. Schnuppern, woher der unvergleichliche
Duft kommt, der himmlische Duft nach frisch gerösteten Nüssen. Die meisten
können sich auf ihre Nase verlassen, die ihnen den Weg in ein kleines,
verwinkeltes Gässchen zu der
Ölmühle von Werner Reinacher weist.
Wer noch nie da war, bleibt meist stumm vor Staunen an der Tür stehen - seit
1822 hat sich so gut wie nichts in der Ölmühle verändert. An der Decke laufen
dicke Transmissionsriemen, die den tonnenschweren Mahlstein antreiben, der sich
unablässig im dicken Sandsteintrog im Kreis dreht und die Walnusskerne
zerkleinert. Mit einem großen Schaber schiebt Werner Reinacher die zerkleinerten
Nüsse immer wieder unter den Stein, so lange, bis nur noch feinste Nussbrösel
übrig sind. Die kommen in einen großen Bottich und werden im Kessel über einem
Holzfeuer erhitzt und nun weiß der Besucher auch ziemlich rasch, woher dieser
unvergleichliche Duft kommt. Sobald sich die Masse erwärmt, wird der Duft noch
intensiver, denn jetzt beginnt das Öl, sich aus den zerkleinerten Kernen zu
lösen. Mit einem großen Rührlöffel hält Werner Reinacher die Nussmasse etwa eine
halbe Stunde lang in Bewegung, anbrennen darf dabei nichts. Ein Thermometer
braucht er nicht, sein Gefühl reicht, schließlich ist er mit der Herstellung von
Nussöl seit seiner Kindheit vertraut. Jetzt kommt die Nussmasse in eine Presse.
Ganz langsam baut sich der Druck auf und nach einer knappen Stunde läuft das
warme, goldgelbe Nussöl in einem dicken Strahl aus der Presse in einen Eimer.
Werner Reinacher lässt sich das Öl über den Zeigefinger laufen, kostet und nickt
zufrieden - Konsistenz und Qualität sind bestens. Die Nüsse, die Werner
Reinacher verarbeitet, kommen aus dem Kaiserstuhl, dem Markgräflerland, aus ganz
Südbaden und aus dem Elsass. In großen Säcken werden die Nusskerne aufbewahrt,
bis sie in die Presse kommen und zu Öl verarbeitet werden. Rund zwei Wochen wird
das Öl nun in Tanks gelagert, damit sich die Schwebstoffe ablagern, dann wird es
in Flaschen abgefüllt und ist fertig für den Verkauf. Keine chemischen Zusätze,
keine Aromastoffe - wer sich eine Flasche von Werner Reinachers Nussöl in den
Küchenschrank stellt, kann sich sicher sein, dass sich in der Flasche
ausschließlich reines Nussöl befindet. Gastronomen aus der Region, aber auch
viele Privathaushalte zählen zu den Kunden von Werner Reinacher. Sein Nussöl vom
Kaiserstuhl verschickt er aber auch an Liebhaber in ganz Deutschland. Wann immer
irgendwo ein Artikel oder ein Beitrag über das Nussöl vom Kaiserstuhl erscheint,
trudeln im Hause Reinacher die Bestellungen ein. Und wann immer der Vorrat an
Nussöl zur Neige geht, lässt Werner Reinacher seine eigentliche Arbeit in der
Landwirtschaft ruhen, heizt den großen Kessel an und setzt den Mahlstein in
Gang. Zwischen sechs und sieben Zentnern Nüsse verarbeitet Werner Reinacher pro
Tag, dann ist die historische Ölmühle aber vom frühen Morgen bis zum Abend in
Betrieb.
Die historische Ölmühle in Königschaffhausen ist eine von ganz wenigen, die in
der Region noch bis heute in Betrieb sind. Über mangelnde Nachfrage nach seinem
Öl kann sich Werner Reinacher nicht beklagen. Und wer einmal das
unvergleichliche Aroma von Walnussöl genossen hat, der weiß warum und will es
öfter genießen. Sanft erwärmt macht es vom Feldsalat mit Speck und Kracherle bis
hin zu bunten, sommerlichen Salaten alles zu einer Gaumenfreude ganz besonderer
Art.
Ruth Seitz, 10.7.2001,
www.badische-zeitung.de
Der Walnussbaum - Eine Geschichte des fremdländischen Baumes
von Petra Stunz, Heilpraktikerin aus Amoltern
Ich kann mir denken, dass Ihr alle neugierig seid und wissen möchtet was einen so großen und fremdländischen Baum wie mich hierher verschlagen hat? Nun, ganz einfach: ich reise gerne
Ursprünglich stamme ich aus
Asien, das wunderbare einstige Märchenland Persien ist meine Heimat. Die
Griechen konnte ich seinerzeit überreden, mich mit zu nehmen und in ihren Gärten
anzupflanzen. Ja, gewiss, es war riskant. Wusste ich doch gar nicht, ob ich die
Reise überstehen und das Klima dort im fremden Land aushalten würde. Ich war auf
jeden Fall mutig genug, es zu versuchen und flugs hatte ich einen Reisenden aus
diesem Land überredet. Er steckte einige meiner Nüsse in die Tasche und pflanzte
sie zu Hause in seinem Garten. Anfangs war mir alles fremd. Die Erde roch anders
als zu Hause, doch ich war guten Mutes und streckte meine Wurzeln aus. Es
schmeckte gar nicht mal so schlecht und ich begann zu wachsen. Nachdem ich das
erste Grün aus dem Boden
herausgestreckt hatte, sah ich mich in meiner neuen
Umgebung um. Es war wunderschön draussen, bergig und sehr warm. Ein Glück für
mich, da ich doch die Kälte gar nicht mag und auch nicht sehr gut vertrage. Ich
hatte eine herrliche Aussicht auf ein grünes Tal. Meine neue Heimat lag in einem
weiten großzügigen Garten mit Rosenhecken und einigen sehr fremden Blumen,
Bäumen und Sträuchern, die ich nicht kannte. Das würde ein interessantes Leben
werden. Ich fragte mich schon etwas bange, was sie wohl sagen werden, wenn ich
meine volle Größe erreicht habe - ich kann bis zu 20 Meter hoch werden und gebe
eine imposante eindrucksvolle Gestalt ab. Nun wir werden sehen. Wenigstens hatte
ich genügend Platz um mich herum. Den brauche ich auch. Ich bin Großzügigkeit
und Freiheit gewohnt und mag es nicht besonders, wenn mir andere Pflanzen zu
Nahe kommen. Nichts gegen eine nette Unterhaltung, aber ich bin schon gerne für
mich. Im Laufe der Jahre wurde ich groß und größer und genoss die Zeit in der
neuen Heimat. Die Besitzer meines Gartens waren wohlhabende Leute und wir hatten
sehr oft Gäste. Fremdländische Menschen kamen zu den Gartenfesten im Sommer und
suchten meinen Schatten. Das taten sie besonders gerne, da ich mit meinem Duft
auch störende Insekten fern halten kann. Sie liebten meine Schönheit und
wunderten sich über die duftenden grünen Kugeln, die ich im Laufe des Jahres an
meinen Ästen trug: meine Nüsse, wohl das Wertvollste was ich besitze. Bald schon
entdeckte mein Besitzer, dass die grünen Kugeln im Herbst aufplatzten und
wohlschmeckende hellbraune Nüsse freigaben, Mit der Zeit sprach es sich herum
und es wurde jedes Jahr ein richtiges Erntefest gefeiert. Mein Besitzer war ein
großzügiger Mann und verteilte gerne seine Kostbarkeiten an Freunde und
Verwandte.
Eines Tages kam hoher Besuch
aus dem fernen Italien. Ein hoher Beamter aus Rom hatte sich angekündigt. Es war
gerade Erntezeit und man lud den Fremden ein, an dem Fest teilzunehmen. Er war
vielleicht beeindruckt! Meine goldfarbenen Nüsse schmeckten ihm besonders und er
bat meinen Besitzer um einige meiner Früchte, die er in seinem Garten pflanzen
wollte. Nun war ich neugierig geworden. Ich sagte ja schon, ich reise gerne und
jetzt konnte ich die Gelegenheit nicht versäumen ein neues Land kennen zu
lernen. Über das prächtige Italien hatte ich bei den vielen Festen schon so viel
gehört und es drängte mich geradezu mit dem Fremden zu reisen. Natürlich würde
ich mich aus meinem Garten nicht verpflanzen lassen, ich war viel zu groß. Doch
wenn meine Nüsse sich in der Erde Italiens wohl fühlen, würde ich viel von
meinen Nusskindern und Verwandten über das Land erfahren.
Mein Besitzer, ein großzügiger und freigiebiger Mann, wie ich schon sagte, gab
dem Fremden gerne einen Korb meiner Früchte und so er mit meinen Früchten übers
Meer neuen Abenteuern entgegen.
Bei den Römern angekommen, erfuhr ich große Hochachtung. Juglans regia - königliche Nuss - nannten sie mich. Meine Nüssen wurden dem mächtigen Gott Jupiter geweiht, man nannte sie voller Ehrfucht: Jovis Glans Eicheln des Jupiter und auch hier galten sie wie bei den Griechen als Götterspeise. Sie schmecken wahrlich königlich!
Es war eine herrliche Zeit
in Italien. Ich kam viel herum und so gelangte ich eines Tagen in die anmutige
kleine süditalienische Stadt
Benevento, die in den kargen und nebligen hohen Bergen des Sannio bei Neapel
liegt und in Italien als die
Stadt der Hexen
gilt. Hier holte ich mir einen Ruf als Hexenbaum ein. Einst sollen Hexen unter
Nussbäumen wilde Orgien gefeiert haben. Aber das ist wie alle Vorurteile über
die früher so hoch geachteten weisen Frauen, die viel später erst als Hexen
bezeichnet wurden, natürlich nicht wahr. Jedenfalls war diese Legende Anlass für
viele Nussbaum-Geschichten, ja es gibt sogar ein Ballett
Der
Nussbaum von Benevento geschrieben von
Franz Xaver Süssmayr (1766 1803) und ein Buch des italienischen Arztes Piperno,
das 1682 veröffentlicht wurde:
De
nuce Beneventana. Wird man in Italien
heute als
na
janara da Beneviento bezeichnet, gilt man
als eine besonders böse Hexe. Gerüchte halten sich eben lange
Doch das Beste was aus all diesen Geschichten hervorgegangen ist, ist der
berühmte, wohl älteste Likör Italiens der
Liquore
Strega, der aus über 70 Zutaten gemixt
wird. Das Rezept hat der Weinhändler Giuseppe Alberti 1860 vermutlich von den
Benediktinern erhalten. Sein Vater war Gewürzhändler und mit dessen Hilfe
verbesserte die Rezeptur weiter. Zu Ehren der Stadt und zum Gedenken an die
alten Legenden nannte er den Likör Liquore Strega. Natürlich ist das Rezept
geheim und wird von Generation zu Generation weiter gegeben. Wichtig ist er als
Zutat für die
Torta
Caprese eine sehr köstliche Spezialität
der Region Campanien aus Mandeln, Schokolade, Butter, Zucker und Liquore strega.
Ihr müsst sie ausprobieren, ich schreibe Euch hier das Rezept auf:
Torta Caprese
300 g geschälte Mandeln sehr fein
malen
200 g Bitter- oder Blockschokolade fein zerkleinern
200 g Butter, 200 g Zucker, 6 Eier, ½ Packchen Backpulver, 2 EL Liqoure Strega
Butter und Zucker schaumig
rühren, Eier zugeben und weiter rühren bis eine cremige Masse entstanden ist.
Mandeln, Schokolade zugeben, mischen und zuletzt Backpulver und Liquore Strega
unterheben. Eine Springform mit Butter einfetten, den Teig hineinfüllen und bei
180 Grad 50 Minuten backen. Den Kuchen aus der Form nehmen, auskühlen lassen und
mit Puderzucker bestreuen. Natürlich hat diese spezielle Torta auch eine
Geschichte. Der Koch Carmine di Fiore sollte diese Torta für den berühmten Al
Capone backen. Da hat er vor lauter Aufregung das Mehl vergessen. Seht Ihr, so bin ich: ich
fange an zu erzählen und schon weiche ich vom Thema ab
Es geht weiter mit meiner Geschichte: Die Reise ging immer weiter in den
Norden, weit weg von meiner geliebten Heimat gelangte ich nach Gallien, das
heutige Frankreich und von dort aus auch zu den Germanen. Hier war ich wirklich
ein Fremder. Solche Bäume hatte man in den nordischen Landen noch nie gesehen
und so nannte man mich hier: Welcher, Walcher oder Welsch- und Walchbaum. Die
Bedeutung dieser Wörter war "fremd" und "andersartig". Ich machte meinem
Namen alle Ehre und erwies mich als sehr eigensinnig: Nicht überall mochte ich wachsen, ich brauchte
Wärme und natürlich viel Platz um mich herum, Ihr wisst ja schon, dass ich 20
Meter hoch wachsen kann.
Leonhart Fuchs (1501 1566) hat meine Gestalt so
beschrieben:
Der
Welschnussbaum ist groß, hat vil wurtzel, oft einen hohen stamen mit
ausgestreckten Ästen, der wird auch zuzeiten so dick, das man nit umklaffteren
mag. Sein rinde zerschindt gern. Die bletter seind bzeyt und lang, eines
lieblichen doch starcken geschmacks. Diese geben einen bzeyten Schatten der zwar
ungesundt ist. Im anfang des frühings bringen sie einen schupenden dolden, der
thut sich auf und würt gel, steet wunderlich und felt herab. Danach kompt die
frucht hernach welche erstlich mit einer grünen darnach mit einer herten
holzechten und zuletzt mit einer zarten dünnen schelfen bedeckt ist. Die
inwendige kernen seind nit glat, sonder ganz krauß, welche ein holtzechte Schelf
underscheydet.
Auch mag ich es nicht, wenn andere Pflanzen mir zu nahe kommen. Dafür habe ich eigens ein Vertreibungsmittel entwickelt: Juglon. Ich gebe den Stoff über meine Wurzeln in den Boden ab und verhindere so, dass andere Pflanzen zu nahe bei mir wachsen. Das hat natürlich zu meinem Ruf als andersartiger Baum beigetragen. In der Türkei heisst es, man solle nicht unter einem Nussbaum schlafen, das bringe den Tod. Überall hört man geheimnisvolle Geschichten von Skeletten, die unter meinen Wurzeln gefunden wurden sicher alles Erfindungen! Es heisst weiter, der Schatten meiner Bäume sei gesundheitsschädlich, ich sei von Dämonen bewohnt. Ihr wisst ja, mein Duft kann Insekten vertreiben. Natürlich ist er etwas schwer und kann empfindlichen Menschen leicht Kopfschmerzen machen. Deshalb hat man mich früher - sehr zu meinem Missfallen - gerne neben die Misthaufen der Bauernhöfe gepflanzt: man war vor der sommerlichen Fliegenplage einigermassen sicher. Die Kirche hatte schon immer ein zwiespältiges Verhältnis zu mir:
Einerseits hatte man wegen meines Hexen-
und Dämonenrufes Ängste und Sorgen. Man sah in meinen 9-fiedrigen Blättern den
eindeutigen Beweis dafür: Die Neun war die heilige
Zahl der Kelten und Germanen, die für die Kirche natürlich als Heiden gelten.
Man findet die Zahl, die aus 3 x der heiligen Zahl 3 besteht, in der
Grünen Neune, der kraftvollen
Frühlingssuppe, die aus den ersten frischen Kräutern in der Osterzeit gekocht
wird. Man findet sie ebenfalls in den
Kräuterbuschen zu Johanni und zu Maria
Himmelfahrt wieder, in die 9 oder 99 Kräuter eingebunden werden. Früher
enthielten die Sträusse auch allerhand Zauber- und Wetterkräuter. Heute hält
man sich leider nicht mehr so sehr an die alten Traditionen wenn die Buschen
gebunden werden.
Andererseits wird Josef bei der Hochzeit mit Maria auf Bildern mit einem Walnusszweig in der Hand dargestellt. In meiner Nuss sah man sogar ein Symbol für Christus: die äußere Hülle, die nach Pfeffer schmeckt stellte das bittere Leiden des Herrn dar, die harte Schale, die den Kern beherbergt symbolisierte das Holz des Kreuzes. Oder: grüne Schale, harter Kern, süsse Frucht die drei Merkmale wurden als Dreieinigkeit angesehen. Nussblätter wurden früher in den Frohnleichnamskranz eingebunden, weil der Nussbaum Maria auf dem Weg nach Bethlehem vor dem Regen geschützt haben soll. Auch wurden wunderschöne Krippen aus meinem Holz geschnitzt oder gar in meinen Walnussschalen mit winzig kleinen Figuren dargestellt.
Ich stehe auch im Ruf, Gifte vertreiben zu können. Der berühmte Mithridates, der König von Pontus (124-62 v. Chr.), der sich mit allerlei Mixturen vor Vergiftungen schützen wollte, hatte für alle Fälle ein Gegengift aus zwei Nüssen, zwei Feigen, zwanzig Rautenblättern und etwas Salz zur Hand. Ihm haben wir die lange Tradition der Theriakkrämerei im Mittelalter zu verdanken. Wieder so eine Geschichte, die ich gerne erzählen würde Nur kurz: Theriak galt als Allheilmittel und ist uns heute noch als ein Bestandteil des berühmten Schwedenbitters bekannt.
Leonhart Fuchs schreibt über
meine
grünen Schelfen:
Dißer
gestalt mit feigen und rauten genossen widerstreben sie allem tödlichen gifft.Nicholas
Culpeter (1616 1654), ein berühmter Kräuterkundiger, Arzt und Astrologe
verschrieb Blätter und Rinde bei Hundbissen, Vergiftungen und gegen Würmer.
Meine grünen Fruchtschalen liess er abkochen und wendete sie bei Entzündungen
des Magen-Darm-Traktes an. Noch heute gibt es eine Parasitenkur, in deren
Rezeptur eine Walnusstinktur aus der grünen Schale meiner Nüsse enthalten ist. Mit zu meinem schlechten Ruf
beigetragen hat sicherlich auch das Verhalten der damals und auch heute in
Germanien so beliebten Eichenbäume. Die mögen mich nämlich gar nicht und weigern
sich in meiner Nähe zu gedeihen. Im Kräuterbuch von Adamus Lonicerus (1528
1586) ist sogar nachzulesen:
"Man
sagt, dass eine solche Uneinigkeit under dem Nussbaum und Eichbaum sey, dass er
neben einem Nussbaum gepflanzt ganz verderbe"
Nun so gefährlich bin ich auch wieder
nicht, aber schon etwas eigensinnig..... Diese Eigenschaften haben natürlich
auch ihre Vorteile. Wenn ihr meine Blätter einfach im Haus aufhängt, vertreiben
sie Insekten und die lästigen Stechmücken im Sommer. Ihr könnt sie auch einfach
in den Wäscheschrank legen, hier schützen sie vor den gierigen Motten. Meine
grünen Schalen 3 Wochen in Olivenoel ausgezogen, abgefiltert ergibt ein
hautkräftigendes dunkles Oel. Mit etwas Nelkenoel oder Citronenoel versetzt hat
man genau wie bei den Blättern - einen prima Schutz vor Mücken wenn man sich
damit einreibt. Ausserdem bräunt das Oel die Haut etwas. Ihr kennt sicher das
"Tiroler Nussoel" welches bis vor einigen
Jahren ein beliebtes Sonnenschutz- und Bräunungsmittel war. Gibt man anstelle
des Nelkenoels z.B. Rosmarinoel dazu, erhält man ein gutes Massageoel welches
stärkend für die Haut ist. Gerne wurden meine Nüsse und Blüten auch zum Färben
von Stoffen und sogar Haaren verwendet. Für schöne glänzend braune Haare
bereitete man einen Extrakt aus der grünen Schale meiner Nüsse. Das etwa 100
Jahre alte Rezept ist etwas aufwändig und klingt heute sehr fremd für uns:
½ Pfund Walnussblüten und 1 Pfund Senfoel werden in einem eisernen Gefäß 3 Wochen lang in Pferdemist vergraben, jedoch täglich umgeschüttelt, dann durchgeseiht. 1 Skrupel blauer Vitriol, 1 Drachme Katechu dazu gemischt und das ganze als Haarfärbemittel genutzt.
Nun, das herzustellen wird uns nicht so leicht gelingenoder? Der Pferdemist ist sicher noch zu finden, aber weiss man noch was ein Skrupel oder Katechu ist? Viel einfacher geht es, wenn man einen Tee aus meinen Blättern brüht und damit die Haare spült. Das ergibt einen schönen seidigen Glanz. Möchte man eine kräftigere Färbung, kocht man grüne Walnussschalen und spült damit nach der Haarwäsche. Hier hat natürlich Leonhart Fuchs wieder etwas anzufügen: Die Nuss mit den Schelfen zu pulver verbrennt, mit Wein wie Oel vermischt und den Kopff darmit gesalbt macht schön har und behlt dieselbigen das sie nit ausfallen
Trotz alle dem wurde ich auch von den Germanen hoch geachtet und ich war der Göttin Fro, der Göttin der Liebe und des Erntesegens geweiht. Vermutlich hängt das mit dem alten, schon bei den Römern gepflegten Brauch, bei Hochzeiten Nüsse zu werfen, zusammen. Im alten Rom zog man am Polterabend zum Haus des Bräutigams und forderte lautstark Nüsse. Der Ärmste musste dann große Mengen meiner wohlschmeckenden und natürlich teuren kostbaren Nüsse unters Volk werfen. Klangen sie beim Aufprall hell, war das ein Zeichen für eine glückliche Ehe - genau wie die Ehe von Jupiter und Juno. Die Germanen gingen etwas sparsamer mit meinen wertvollen Nüssen um und mischten sie mit den einheimischen Haselnüssen. Voraussagen über die bevorstehende Ehe konnte man auch mit Hilfe meiner Nüsse treffen: Am heiligen Abend muss das Brautpaar einige Nüsse ins Feuer werfen. Verbrennen sie still, wird es eine gute Ehe werden. Knacken sie allerdings, so steht Zank an.
Möchte ein junges Mädchen wissen, ob es in diesem Jahr noch einen Bräutigam
findet, so braucht sie nur einen Stock in meine Zweige zu werfen: bleibt er
hängen so wird noch im gleichen Jahr geheiratet.
Eine weitere Möglichkeit herauszufinden, ob man
in diesem Jahr noch heiraten wird ist: zwei halbe Nussschalen aufs Wasser zu
setzen. Schwimmen sie aufeinander zu, wird noch im gleichen Jahr
Hochzeit sein. Der
Braut wird auf jeden Fall empfohlen, viele Nüsse zu essen um viele Kinder zu
bekommen. Meine Nüsse gelten wie die Haselnüsse als Fruchtbarkeitssymbol:
"viele
Nüsse, viele Bengel" "wo's Nüsse git, gits au Bengel"
So deutete man eine reiche
Nussernte im Jahr als Vorbote eines reichen Kindersegens im nächsten Jahr, seien
es eheliche oder auch uneheliche Kinder, die im Mittelalter als
"vom
Nussbaum gefallen" galten. Eine gute
Nussernte bedeutete dass im nächsten Jahr viele Jungen geboren würden.
Das alles hat man vermutlich
von meinem imposanten Wachstum abgeleitet. Man dachte wohl, dass sich das auf
die Nüsse überträgt. Natürlich hat man auch viele
Sprichwörter und Weisheiten bereit, wenn es um das Thema Heirat und Ehe geht. So
muss sich der junge Mann einige Sprüche anhören:
"die
schönste Nuss hat oft einen schlechten Kern "
"auch
faule Nüsse werden verkauft"
"er
hat eine harte Nuss zu knacken"
Nüsse waren für Kelten und
Germanen wichtige Nährstofflieferanten im Winter. Im Gegensatz zum üppigen Süden
musste man für die dunkle Zeit von Spätherbst bis Frühjahr mit Nahrungsmitteln
haushalten und war froh über meine Nüsse, die man gut lagern konnte. Mit ihrem
Reichtum an Fett, Vitaminen und Mineralien sicherten sie das Überleben und
galten somit als Symbol des Lebens. Sicher habe ich ihnen auch ein Teil meiner
Verehrung zu verdanken.
Hochachtung für Nüsse
brachte man dadurch zum Ausdruck, dass man sich in dieser Zeit Nüsse schenkte.
Nüsse, in goldenes Papier eingepackt oder golden angemalt, gehörten später auch
an den Weih(e)nachtsbaum, der als Schamanenbaum zum Zeichen der Verbindung des
Himmels mit der Erde in den Weih(e)nächten als Nachfolger des Wintermeyen in den
guten Stuben der Höfe aufgestellt wurde. Sie duften herrlich wenn sie
noch grün sind. Um Johanni werden einige grüne Nüsse gesammelt und zu einem
leckeren Likör - dem
"Nusswasser" - verarbeitet. Später im
Herbst, wenn die grünen Schalen platzen und die kostbare Walnuss zum Vorschein
kommt, geht es an die Nussernte.Meine Nüsse muss man
"bozzen".
Ich gebe sie nicht so einfach her. Zur Nussernte muss der Nussbauer mit einem
langen Stecken kommen und die Nüsse herunterschlagen. Das nennt man
"bozzen"
oder
"bassen".
So mancher Bauer hat bei dieser Form der Ernte eine
"Kopfnuss" erhalten. Es wird gemacht, damit ich
im nächsten Jahr wieder reichlich Nüsse trage. Ja, Bäume, die keine Nüsse
tragen, werden sogar zur Zeit der Nussernte kräftig
"gebozzt".
Es heisst die Ernte fällt im nächsten Jahr weniger üppig aus, wenn nicht
"gebozzt"
wird..... Aus meinen so geernteten
Nüssen wird ein wertvolles Vitamin-E- und an ungesättigten Fettsäuren reiches
Oel gewonnen, welches in der Küche richtig eingesetzt den Gerichten einen
wunderbaren und natürlich nussigen Geschmack verleiht. 50 Kg Nüsse ergeben ca.
10 Liter Oel.
Nun, ich möchte Euch gerne noch etwas über meine Heilkräfte erzählen: Man wusste schon sehr früh meine Blätter und Nüsse in der Heilkunde einzusetzen. Vor Allem die reifen Walnüsse hatten es den Menschen schnell angetan. Im Mittelalter erkannte man die Macht der Pflanzen anhand der Signaturenlehre - einer alten Lehre, die von Paracelsus (1493 1541) und dem Italiener Giambattista della Porta (1535 1615) wieder entdeckt und ausgearbeitet wurde. Die Signatur einer natürlichen Erscheinung - sei es eine Pflanze, ein Tier, der Mensch - zeigen in ihrem Aussehen (Farbe, Form, Konsistenz), Verhalten (gegenüber Luft, Licht, Wasser), Geruch, Geschmack, Lebensdauer, Fortpflanzung und Rhythmus Hinweise auf ihre Qualitäten und Kräfte. Mensch und Natur stehen mit dem gesamten Kosmos in Verbindung und erhalten ihre Prägung, ihre Eigenschaften von den Planeten. Den Pflanzen wurde also aufgrund ihres Aussehens, Form, Farbe und Geruch heilende Kräfte zugesprochen. Sie zeigten damit an, bei welchen Krankheiten sie von Nutzen sein könnten. Man hat es ihnen sozusagen angesehen. Schaut man sich meinen Nusskern einmal genau an, sieht man deutlich die Verwandtschaft mit dem menschlichen Gehirn. Die Natur zeichnet ein jegliches Gewächs, das von ihr ausgeht, zu dem, wozu es gut ist. Darum, wenn man erfahren will, was die Natur gezeichnet hat, soll man es an den Zeichen erkennen, welche Tugenden in einem Ding sind. Walnüsse gelten seither als Gehirn- und Nervennahrung und tatsächlich enthält der Nusskern das schon erwähnte Vitamin E welches Gehirn und Nerven sehr zuträglich ist. "Walnüsse enthalten die vollkommene Signatur des Kopfes. Die grüne äußere Hülle gleicht dem Pericranium, der Haut, auf der die Haare wachsen, weswegen ein Salz aus diesen Hüllen oder Rinde sich vortrefflich für Kopfverletzungen eignet. Die innere hölzerne Schale trägt die Signatur des Schädels, und die dünne, gelbe Haut, die den Kern umgibt, trägt die Signatur der harten Meninga und Piamater, die wie dünne Gewebe das Hirn einwickeln. Der Kern hat dieselbe Form wie das Gehirn, weswegen er für das Hirn sehr gewinnbringend ist und Giften widersteht. Zerdrückte Nusskerne, mit der Quintessenz des Weines befeuchtet, und auf das Haupt appliziert, beruhigt Hirn und Haut."
Wenn man die Signaturenlehre weiter verfolgt, kann man
in meiner Nuss eine Vierteilung - das
"Kreuzchen"
entdecken. Meine Nuss ist - wie das Herz - in 4 Kammern eingeteilt. Daraus zog
man den Schluss, dass die Scheidewände des Kreuzchens bei Herzerkrankungen
helfen könnten.
"Bitter im Mund macht das Herz gesund"
heisst es und die Kreuzchen schmecken
tatsächlich bitter. Eine alte vergessene Verwendung ist die Tinktur der
Kreuzchen als heilsame Kur für das Herz. In meinen noch grünen Nüssen erkannte
man die Signatur der Lymphknoten. Wer weiss, was man hier vielleicht noch
entdecken kann?
Nun, da wir einmal bei
meinen Heilkräften angelangt sind, erzähle ich Euch weshalb ich in der
Naturheilkunde bei den früheren und heutigen
"Hägschen" so
geschätzt bin. Bitte, fragt sie um Rat und macht keine Experimente beim
Behandeln von Krankheiten!!! Der Einsatz von Heilmitteln will gelernt und
gekonnt sein. Alles, was hilfreich bei Krankheiten eingesetzt werden kann, kann
auch schaden! Ihr kennt sicher alle den Spruch des großen Paracelsus:
"Alle Dinge sind Gift, nichts ist ohne Gift,
allein die Dosis macht ob ein Ding kein Gift ist"
Wisst Ihr wer die Hägschen waren und heute wieder sind? Früher waren es die hoch geschätzten heilkundigen weisen Frauen, die es wagten den schützenden Hag, der übrigens aus 9 verschiedenen Sträuchern besteht und die Höfe, Dörfer und Siedlungen umgab, zu überschreiten um heilkräftige Kräuter zu suchen. Sie waren bewandert in der Kräuterkunde. Ihr Wissen war begehrt, doch gleichzeitig waren sie aufgrund ihrer Kenntnisse und ihres Mutes auch etwas gefürchtet und etwas unheimlich. Später hatten sie leider ein schweres Schicksal zu erleiden und uns fehlt jetzt ihr umfangreiches Wissen. Heute lernen und suchen wir wieder die alten Traditionen und besinnen uns auf die Natur. Überall finden wir wieder kräuterkundige Menschen, die ihr Wissen weitergeben und anwenden und auch meine und aller Pflanzen Heilkräfte wieder schätzen und den Menschen zu Gute kommen lassen.
Die Blätter:
Sie enthalten Gerbstoffe,
die zusammenziehend wirken. Aus ihnen bereitet man einen blutreinigenden Tee.
Gerne werden sie mit anderen Pflanzen wie Erdrauch,
Brennessel, Klette, Schafgarbe oder Wacholderbeeren
gemischt. Der Tee regt Leber und Niere an, abgelagerte Stoffe auszuschwemmen.
Bei Hautkrankheiten wie Akne, Ekzeme und Ausschläge, ja vielleicht auch bei
Schuppenflechte ist ein Tee aus meinen Blättern hilfreich. Walnussblätter werden dazu
gepflückt und sorgfältig als Ganzes getrocknet. Für einen Tee nimmt man 1
Teelöffel getrocknete frisch zerkleinerte Blätter pro Tasse, gibt heisses, nicht
mehr kochendes Wasser darüber und lässt 5 Minuten ziehen. Bäder und Waschungen mit
Walnussblättertee sind ebenfalls hilfreich. Besonders gut helfen Fussbäder bei
Fusspilz. Hier wirkt das auch in den Blättern enthaltene Juglon.
Die grünen Nussschalen:
Sie galten in der alten
Volksmedizin als Heilmittel bei
"lymphatisch-skrophulöser Diathese".
Darunter verstand früher man eine Reihe von
Krankheiten wie Drüsenschwellungen, Knochenerkrankungen, Karies, Geschwüre und
entzündete Augen. Denkt einmal über die Signaturenlehre nach. In den grünen
Nüssen sah man Lymphknoten.
Meine Nusskerne:
sind sehr kalorienreich, enthalten viel
pflanzliches Eiweiss (bis 18%), viel Oel (bis 60%), viele Vitamine und
Mineralien. Damit sind sie wichtige Energielieferanten. Sie helfen in der
Reconvaleszenz, also nach schweren langwierigen Krankheiten wieder auf die Beine
zu kommen. Das aus den Nüssen gewonnene Oel ist in der Lage, den
Cholesterinspiegel im Blut günstig zu beeinflussen.
Auch meine eigentlich
unscheinbaren Blüten finden Verwendung in der Heilkunde:
Der berühmte Gelehrte
Edward Bach,
(1886 1936) der aufgrund seiner Erkrankung wagte, neue Wege zu gehen und
seiner inneren Stimme zu folgen, hat ebenfalls Verwendung für mich gefunden. Er
bereitet eine Bachblütentinktur aus meinen Blüten. Er sah in der Walnussblüte,
die den Durchbruch
schafft und sich ganz dem Licht und dem Kosmos öffnet und noch nicht
gefestigt ist wie die später folgende harte Nuss das Mittel, die Unbefangenheit
und den Mut zum Neubeginn zu vermitteln, die uns helfen, alte fixierte Zustände
zu überwinden. Diese Kraft brauchen wir für einen Neubeginn, beim Übergang von
einer Lebensphase in die nächste. Von ihm stammt der wundervolle Ausspruch:
Für die Anwendung der Blütenessenzen sind keine
wissenschaftlichen Erkenntnisse erforderlich. Wer den größten Nutzen aus dieser
göttlichen Gabe ziehen will, muss sie in ihrer Ursprünglichkeit rein erhalten,
frei von Theorie und wissenschaftlicher Erwägung denn alles in der Natur ist
einfach.
Räuchern:
Eine weitere wichtige Anwendung nicht
nur in der Heilkunde ist das Räuchern mit meinen aromatisch duftenden
Blättern. Wie mit Rosmarin, Weihrauch und Wacholder wurden früher Krankenzimmer
mit meinen Blättern und grünen Schalen ausgeräuchert und parfümiert. Man muss
aber sehr vorsichtig mit meinem betörenden Duft umgehen, er hat einen leicht
betäubenden Charakter. Richtig und mit Bedacht dosiert zeigt er seine klärenden
Eigenschaften und hilft uns bei Entscheidungen. Zu hoch dosiert kann er lähmen
und behindern. Etwas einfacher, aber auch
sehr wirkungsvoll sind Schlafkissen: Füllt man meine Blätter in ein kleines
Kissen, wirken sie beruhigend und entspannend.
Walnussholz
Natürlich beschränke ich mich nicht nur
auf die Heilkräfte. Mein wertvolles Holz war und ist eines der begehrtesten
Hölzer für die Möbelschreinerei. Es hat eine wundervolle satte Farbe und eine
herrliche Zeichnung. Auch Künstler und Bildhauer machen wunderbare Schnitzereien
aus meinen Ästen und Stämmen.
Wunderschön und perfekt wird es, wenn das Möbelstück auch noch mit meinem Saft
gefärbt wird. Extrakte aus den grünen Schalen verwendete man zum Färben von
verschiedenen Hölzern, die s. g.
"Nussbeize"
Edward Bach hat seine selbst geschreinerten Möbel mit dem Saft gebeizt. Vorher
wurde das Holz mit gemahlenen Nussschalen behandelt. Man reinigte so schonend
empfindliche Holzoberflächen und entfernte alte Farbreste. Wegen der enthaltenen
Gerbstoffe wurden die Schalen auch als Gerbmittel verwendet. Zu Römerzeiten
färbte man neben dem Holz auch Stoffe. Hier hat man sich den enthaltenen
Farbstoff "Juglon",
den ich vorher schon einige Male beschrieben habe, zu Nutze gemacht.
Meine Verwendung in der
Küche:
Es gibt köstliche Gerichte, die ihren
besonderen Geschmack erst durch meine Nüsse und mein Oel erhalten. So kann man
z.B. ein Pesto mit Fenchelblättern, Olivenoel, Parmesan und Walnusskernen
zubereiten. Ein Käsesalat mit Ananas, Kochschinken und Walnusskernen schmeckt
vorzüglich. Walnussbrot wird in vielen Gegenden verzehrt und Walnussoel schmeckt
zu kräftigen Salaten ach, es gibt eine Vielzahl von Anwendungen.
Hier das
Käsesalat-Rezept:
250 g Käse, 250 g Kochschinken, 1 Dose
Ananasscheiben´würfeln und in eine Schüssel geben. Aus 1 Eigelb + 1 EL Zucker +
1 EL Himbeeressig + 1TL Senf, Pfeffer und Salz und ¼ Liter Sonnenblumenoel es
ist milder als mein Oel - eine Mayonaise bereiten und in die Schüssel geben. 20
100 g (je nach Geschmack) Walnüsse hacken und untermischen. Fertig!
Interessant ist, dass man sogar mit meinen grünen Nussschalen würzen kann. Ja,
wirklich. Früher hat man die Schalen getrocknet, gemahlen und mit etwas
Salbeipulver vermischt als Pfefferersatz verwendet. Pfeffer war damals selten
und teuer.
Bei den Griechen hatte ich einst den Namen Caryon basilicum. Nun Basilikum hat ja auch einen sehr pfeffrigen Geschmack. Vielleicht kam der kaum bekannte Name daher, wer weiß? Man muss allerdings aufpassen nicht zu viele Walnüsse zu essen. Sie sind etwas schwer verträglich. Empfindliche Menschen bekommen leicht Kopfschmerzen, vor Allem vom abendlichen Genuss zu vieler Nüsse ist abzuraten. Der große Tabernaemontanus hingegen beschreibt, dass man meine Nüsse zu Fisch essen sollte: sie lösen den zähen Schleim. Das bezieht sich sicher auf die alte 4-Säfte-Lehre, die den Wissenschaftlern seit Urzeiten als Erklärung zur Vielfalt in der Welt die Grundlage bildete. Heute hat man diese alte Weltanschauung fast vergessen, nur in der Naturheilkunde weiss man noch um die Weisheit, die in ihr steckt. Am besten gefällt mir die Erfindung des Nusswassers. Aus den grünen Schalen, die um Johanni geerntet werden müssen wenn sich die Nüsse noch leicht mit einer Nadel durchstechen lassen, wird ein fein schmeckender und stärkender Likör hergestellt:
Man nimmt 25 grüne Nüsse, 1 Liter klaren Schnaps (z.B. Korn), 1 Zimtstange, 1 aufgeschlitzte Vanillestange, 4 Nelken, 2 Teelöffel Rosinen, 275 g Zucker und ½ Liter Wasser. Die Nüsse werden zerkleinert bitte aufpassen: ich f ä r b e ! und in ein Schraubglas gefüllt. Alle Zutaten bis auf den Zucker und das Wasser werden eingefüllt und der Topf steht nun 4 Wochen an der Sonne. Nach der Zeit wird alles abgeseiht. Der Zucker wird mit dem Wasser aufgekocht und zur Essenz zugegeben. Bitte die Flasche nun gut verschliessen und mindestens 2 Monate im Keller reifen lassen. Die Geduld lohnt sich: es schmeckt himmlisch!
Ich glaube, nun habt Ihr mich sehr gut kennen gelernt. Wahrscheinlich gibt es noch viel mehr Geschichten über mich. Verzeiht mir, wenn ich etwas vergessen habe. Kommt zu mir, setzt Euch eine Weile in meinen Schatten und geniesst den Duft, den meine Blätter aussenden. Keine Angst, ich tue Euch nichts, im Gegenteil, wie wir alle vom grünen Volk freue ich mich wenn Ihr mich begrüßt und etwas Zeit mit mir verbringt. Doch, ich habe noch etwas für Euch. Hier sind einige Sprichwörter, die ich im Laufe der Zeit gehört und gesammelt habe. Ihr könnt sie nun sicher sehr leicht deuten:
Der Nussbaum
liefert gute Früchte, belohnt wird er mit Schlägen
(italienisch)
Nussbäume, Esel und Glocken wollen geschlagen werden
(deutsch)
Nux asinus, campana pigre sine verberacessante =
Nussbaumäste, Esel und Glocken bewegen sich träge ohne Schläge
(lateinisch)
Nussbäume
und Faulenzer liefern ohne Schläge keine Früchte
(deutsch)
Eine Nuss in einem Sack macht keinen Lärm
(italienisch)
Jede Nuss hat ihre Schale
(italienisch)
Man muss die Nuss knacken, wenn man den Kern essen
will (italienisch)
Wer
eine Nuss gegessen hat, soll die Schale wegräumen
(italienisch)
Auch
süsse Nüsse haben bittere Schalen
(italienisch)
Petra Stunz, Heilpraktikerin, Endingen-Amoltern im Kaiserstuhl
Besuchen Sie Seminare und Exkursionen von Petra Stunz - Sie werden begeistert sein.
Links
Anton Schott, der "Nußbaum-Papst" aus Leiselheim >Baumschule
© by freiburg-schwarzwald.de, Kontakt, Update 06.01.11
Freiburg-Schwarzwald.de: Nuss, Walnuss, Haselnuss im ...
Nüsse im Schwarzwald, Markgräslerland und Kaiserstuhl Home >Natur >Wald >Obstbau >Nuss Ihr Beitrag
Nach altem Bernerbrauch befinden wir uns in einem Nuss-Jahr
Nach altem Bernerbrauch befinden wir uns in einem Nuss-Jahr: Freiburg-Schwarzwald.de: Nuss, Walnuss, Nuss, Walnuss, Haselnuss im Breisgau
Nussbäume
http://www.gruener-garten-shop.de/corne-du-perigord-veredelte-walnuss-baum-ca.120-150-cm-gross-im-9 Nuss ist sehr groß haselnuss-strauch-rotlaubig-ca
Nuss Walnuss Haselnuss - Pflanzenschutzmittel, Nützlinge ...
Nuss, Haselnuss, Walnuss: Botan. Name: Juglans regia, Corylus avellana: Größe: 25 m: Erntezeit: Seine beste Fruchtzeit hat die Walnuss im mittleren Alter, ab 30
Teil 4 Nüsse: Haselnuss, Walnuss (pdf; 930 KB)
Haselnuss, Walnuss 44 3.3 Nüsse 3.3.1 Haselnuss Echter Mehltau (Phyllactina corylea) Schadbild Im Inneren der unreifen Nuss befindet sich eine weiße Larve.
Eichhörnchen beim Fressen
Das kleine Eichhörnchen, namens Fritzi, treibt sich bei uns im Garten herum. Jeden Tag, holt es sich eine Walnuss oder Haselnuss ab. Die fertig geknackten
Unterthurner Walnuss-Haselnuss 200 ml. - Der Nussbrand der ...
Er ist besonders im Trunk sehr kräftig und leicht fettig, wie es sich für einen typischen Nussbrand gehört. Nuss, Walnuss, Brand, Unterthurner, Haselnuss
Nach altem Bernerbrauch befinden wir uns in einem Nuss-Jahr
Freiburg-Schwarzwald.de: Nuss, Walnuss, Haselnuss im Breisgau www.frsw.de/nuss.htm - Freiburg-Schwarzwald.de: Nuss, Walnuss, Haselnuss im Breisgau
Alle Zigarren Walnuss und Leder Mexiko
Die Santa Clara Robusto verspricht einen sanften und würzigen Geschmack, untermalt mit einem Hauch von Nuss. Großer begehbarer Humidor im Laden in Berlin;
Die besten Haselnuss Rezepte - ichkoche.at
Die besten Haselnuss sind jedoch im Gegensatz zur Walnuss geschmacklich nicht so dominant und in kürzester Zeit zusammengerührt und im Rohr bäckt er dann
ConversionConversion EmoticonEmoticon