Der weiße Stoff ist wie eine Droge, von der man nur schwer wieder loskommt. Sie wird nicht gespritzt, nicht geschnupft, sondern gegessen, getrunken und geschleckt.
Man muss sie nicht heimlich an einer Straßenecke kaufen sie liegt griffbereit in den Regalen der Supermärkte. Wir rühren sie als Pulver in Kaffee und Tee, schmieren sie Kindern als braunen Aufstrich aufs Brot, trinken sie als Brause und Saft und essen sie ahnungslos mit, wenn wir Fertigpizza, Soßen oder Konserven zubereiten. Ohne die tägliche Dosis an C12H22O11 werden wir unruhig wie ein Junkie.
C12H22O11 die chemische Formel für Haushaltszucker, wie er in jedem Küchenschrank steht. Im Grunde ist gegen Zucker nichts einzuwenden, er ist ein natürlicher Bestandteil unseres Körpers. Da wir jedoch verlernt haben, ihn maßvoll zu dosieren und meist nicht erkennen können, wie viel Zucker sich in Lebensmitteln versteckt, brauchen wir eine immer höhere Dosis.
35 Kilo Zucker schluckt bereits jeder Deutsche im Jahr dreimal so viel wie vor 50 Jahren, sechsmal so viel wie vor 100 Jahren. Gesund ist das längst nicht mehr.
Zucker ist so gefährlich wie Tabak, schreibt das angesehene British Medical Journal. Professor Robert H. Lustig von der University of California geht noch weiter: Ein bisschen Zucker ist kein Problem, aber eine große Menge tötet langsam.
BILD am SONN kuchenschrank billig hat 55 Lebensmittel auf ihren Zuckergehalt untersucht und in Zuckerwürfel umgerechnet. Die Ergebnisse hier und auf der nächsten Seite machen mitunter fassungslos. Wir glauben, wir trinken eine Flasche aromatisiertes Wasser, die ja so gut wie keine Kalorien enthalten kann und schlucken dabei 12 Stück Zucker? Wir löffeln ein Glas Apfelmus (360 g) und haben über 20 Stück Zucker intus?
Bei einem großen Becher Eis (250 ml) ahnt man ja, dass es nicht kalorien- und zuckerfrei abgehen kann aber 22 Stück Zucker, damit rechnet man nicht. Selbst eine Ananas (1 kg) fast 44 Stück Zucker. Kein Wunder wir sind alle voll auf Zucker. Experten haben uns die wichtigsten Fragen zur süßen Sucht beantwortet.
Macht Zucker abhängig?
Für Ernährungswissenschaftler Robert H. Lustig gibt es nur diese Antwort: Zucker hat klares Suchtpotenzial. Wie Tabak oder Alkohol wirkt er auf das Gehirn, sodass eine ständige Einnahme ausgelöst wird, schreibt er in der US-Zeitschrift Nature.
Untersuchungen des Suchtmediziners Falk Kiefer vom Zentralinstitut für seelische Gesundheit in Mannheim bestätigen das. In einer Studie zeigte er übergewichtigen Testpersonen Bilder verschiedener Gerichte Gemüse, Salate, aber auch Süßgkeiten wie Kuchen und Eis. Ein Kernspintomograf zeichnete die Gehirntätigkeit auf.
Betrachteten die Probanden süße Bilder, sprang sofort ihr Belohnungssystem im Gehirn an und schüttete deutlich größere Mengen des Botenstoffes Dopamin aus. Es ist wie bei Drogensüchtigen: Sehen sie ihren Suchtstoff, reagiert ihr Gehirn mit einem Dopaminschwall.
Studien des Princeton-Professors Bart Hoebel bestätigen ebenfalls, dass Zucker süchtig machen kann. Er fixte Versuchsratten mit konzentrierter Zuckerlösung an. Nach wenigen Wochen hatten sich die sogenannten Andockstellen für Opiate im Gehirn der Tiere sichtbar vergrößert. Als die Ratten keinen Zucker mehr bekamen, litten sie unter Entzugserscheinungen wie Zähneklappern und Zittern. Hoebels Fazit: Die Ratten waren süchtig geworden nach Morphinen, die ihr eigenes Gehirn produzierte. Nach dem Versuch bekamen die Ratten wieder normale Kost sie fraßen weitaus mehr als ihre Artgenossen.
Wird man durch zu viel Zucker krank?
Übermäßiger Zuckerkonsum ist direkt mit einem Anstieg sogenannter nicht-übertragbarer Krankheiten wie Krebs, Herzkrankheiten und Fettleibigkeit verbunden, sagt Professor Lustig. Es gibt heute auf der Welt 30 Prozent mehr Menschen, die an Adipositas leiden als an Unterernährung.
20 Prozent der deutschen Kinder haben Übergewicht, Tendenz steigend. Noch drastischer die Zahlen bei den Erwachsenen: Ein Viertel der Männer und Frauen gelten mit ihrem Body-Mass-Index von über 30 als fettleibig. Zwei Drittel der Männer und über die Hälfte aller Frauen haben einen BMI von über 25, auch das viel zu hoch. Unser Gesundheitssystem ächzt unter den bitteren Zucker-Folgen: Fettleber, Diabetes, Depressionen, Schlafstörungen, von Karies ganz zu schweigen.
Wie viel Zucker ist gesund?
Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) sollten maximal 10 Prozent des täglichen Energiebedarfs durch Zucker gedeckt werden. Antje Gahl von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) rät, Kleinkindern nicht mehr als 25 bis 27 Gramm Zucker am Tag (die Menge von 8 bis 9 Stück Zucker) zu geben, bei Kindern bis 10 Jahren liegt die Grenze bei 35 bis 48 Gramm (12 bis 16 Stück Zucker), bei Erwachsenen bei 48 bis 60 Gramm, das sind 16 bis 20 Stück Zucker am Tag. Wir essen viel mehr! Legt man den Jahresverbrauch von 35 Kilo zugrunde, dann konsumiert jeder von uns 32 Stück Zucker am Tag (500 Kalorien).
Wofür brauchen unsere Körper überhaupt Zucker?
Zucker ist ein Kohlenhydrat. Und Kohlenhydrate sind neben Fett für den Menschen ein wichtiger Energieträger. Erwachsene setzen pro Tag etwa 180 Gramm davon um, wobei das Gehirn etwa 140 Gramm benötigt, sagt DGE-Expertin Gahl.
Allerdings: Unser Körper wandelt Kohlenhydrate selbst in Zucker um, wir müssten ihn gar nicht extra hinzufügen.
Was löst Zucker im Körper aus?
Wenige Minuten, nachdem wir etwas Süßes heruntergeschluckt haben, passiert der Zucker die Blutschranke und kurbelt die Produktion einer großen Menge Insulin an. Insulin ist ein Hormon der Bauchspeicheldrüse. Seine Hauptaufgabe ist es, den Zucker aus der Nahrung wieder aus dem Blut zu entfernen und ihn an alle Körperzellen und Organe zu verteilen, damit sie daraus Energie gewinnen können. Nach getaner Arbeit sackt der Insulinspiegel deutlich ab.
Die Folgen kennt jeder: Man wird unruhig, spürt ein Hungergefühl, die Jagd nach etwas Süßem beginnt von vorn. Trotz hoher Energiezufuhr isst man mehr als man braucht, der Körper wandelt den Zucker in Fett um, neue Pölsterchen entstehen.
Der Hunger ist übrigens echt, denn außer Energie liefert Zucker dem Körper ja nichts. Vitamine, Mineral- oder Ballaststoffe Fehlanzeige. Deshalb spielt es auch keine Rolle, welchen Zucker man isst, das Insulin wird auf jeden Fall ausgeschüttet, der Blutzuckerspiegel steigt, das Verlangen ist immer schwerer zu kontrollieren.
Weiter zum zweiten Teil
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