50er Jahre Alltag, sein Erleben, die Gebrauchsgegenstände und ihr Design
Den Zugang zu den Gebrauchsgegenständen im 50er Jahre Alltag gewinnt man am besten über den Nachvollzug des damaligen Alltags. Dieser ist mir allerdings als in der ersten Hälfte der Fünfziger Jahre Geborener lange nicht mehr so bewusst wie die darauf folgenden 60er oder 70er Jahre. Trotzdem versuche ich, mich an diese Dekaden zu erinnern, da mein eigenes Sammelinteresse mittlerweile auch auf die eigene Jugendzeit fokussiert ist. Ich denke, vielen Sammlern wird es ähnlich ergehen. Ich möchte diese kleinen Geschichten meiner Erinnerung hin und wieder mit einigen Fotos von typischen Gegenständen aus den genannten Zeiten unterstreichen, Gegenstände, die irgendwie noch bei mir oder Freunden und Bekannten herumliegen, teils achtlos, teils liebevoll gepflegt. Alles einfache Alltagsgegenstände, nichts besonders Wertvolles, aber halt typisch für die Zeit.
Typische Tortenplatte der 50er Jahre
50er Jahre Alltag in der Kleinstadt
Mir selbst ist dieser 50er Jahre Alltag nur noch bruchstückhaft bewusst aus meiner Kindergartenzeit und der Zeit der Einschulung in die Volksschule, wie die Grundschulen damals noch benannt wurden. Ansonsten verfüge ich über eine gute Fotosammlung aus diesen und den 60er Jahren, welche immer wieder Aha-Erlebnisse aufkommen lässt. Ich bin selbst aufgewachsen im Altstadtkern einer nordhessischen Fachwerkkleinstadt und habe dort die Entwicklung, wie sie in den 50er und 60er Jahren vonstatten ging, hautnah bis zum Abitur mitbekommen.
Eine große Entwicklung nahmen in jener Zeit die Geschäfte in meiner Straße; ihre Anzahl stieg bis Ende der 50er auf knapp dreißig an. Je mehr sich die Geschäfte mit Waren füllten, desto mehr wuchsen auch die Begehrlichkeiten nach zusätzlichen Alltagsgegenständen für den gemeinen Haushalt. Dieser Aufschwung im örtlichen Geschäftsleben hielt bis weit in die 60er Jahre an, bevor der Verdrängungswettbewerb zu einem langsamen Aussterben der kleinen Geschäfte führte.
Ein Nierentisch, wie er in kaum einem Haushalt fehlte
Ende der 50er Jahre zählte ich in unserer Straße bereits 28 Geschäfte auf einer Länge von etwa 500 Metern: Es waren 3 Metzgereien, 2 Bäckereien, 2 Frisöre, 1 Optikergeschäft mit Schmuckwaren, 1 Uhrengeschäft, 1 Elektroladen, 1 Tabakladen, 1 Spirituosen- und Kaffeegeschäft, 3 Gaststätten, 1 Kolonialwarenladen, 1 Spielwarengeschäft, 1 Klempnerei mit Gasinstallation, 1 Schulwaren- und Bastelgeschäft, 1 Bekleidungsgeschäft, 1 Bücherladen, 1 Schuhgeschäft, 1 Blumenladen, 1 Haushaltswarengeschäft, 1 Schreinerei mit Möbeln und Wohnungsausstattung, 1 Lederwarengeschäft sowie 2 Geschäfte, an deren Funktion ich mich nicht mehr erinnere. Heute ist von all diesen Geschäften vielleicht ein Drittel noch verblieben. In nahezu jedem Haus befand sich ein Geschäft oder handwerklicher Betrieb. Typisch war also die Mischung von Arbeiten und Wohnen. Der Geruch von frischen Brötchen und Brot durchzog in den frühen Stunden des Tages die Straßen.
Der Stuhl aus den 50ern zeigt eines der typischen Muster der damaligen Zeit
Allein im Umkreis von 150 Metern hatte man die Auswahl an sage und schreibe 7 Bäckereien. Ansonsten gesellten sich im nahen Umfeld Geschäfte wie Hut- und Schirmgeschäfte, Nähutensilienbedarf oder ein Feinkostgeschäft hinzu, welches mangels Kühlgelegenheit Hasen und Rehe im Fell an Haken vor der Ladentür im Gehwegbereich aufbewahrte. Diese große Anzahl an Einzelhändlern ist heute kaum noch nachzuvollziehen. Aber sie haben alle gelebt, haben ihr Einkommen gehabt. Sie lebten von den Nachbarn, von den Bewohnern der Kleinstadt und den umliegenden Dörfern. Der Weg in die nächste Großstadt war aufgrund der noch geringen Mobilität längst nicht so einfach zu bewältigen wie in unserer heutigen Zeit.
Rechts eine der typischen Tütenlampen. Die Abbildung ist ein Modell für eine Puppenstube im Maßstab 1:12. Auch die Kleinen hatten den Zeitstil übernommen.
Die Geschäfte führten all die Gegenstände, die heute von Sammlern so begehrt sind. Auf den Streifzügen durch die Innenstadtstraßen drückten wir uns die Nasen an den Schaufenstern, insbesondere den Spielzeuggeschäften, platt. Selbst eingekauft hatte ich dort jedoch erst in den 60er Jahren. Dafür war im jungen Alter einfach kein Geld da. An mein Spielzeug in den Fünfzigern kann ich mich nur schemenhaft erinnern. Es waren die obligatorischen Rasseln, welche auch heute noch bei allen Kleinkindern hoch anstehen, sowie eine Reihe Teddybären, aber auch eine selbst aus Pappmache hergestellte Ritterburg mit vielen von meinem Vater gegossenen Bleisoldaten. Erinnern kann ich mich auch an einige Teile Blechspielzeug, insbesondere an einen auf einem LKW angebrachten Blechkran. Diesen LKW suche ich bis heute; aber ich kann mich überhaupt nicht mehr an den Hersteller erinnern. Ich kenne ähnliches Spielzeug von Gescha und Gama, aber sicher bin ich mir dabei nicht. Unser Spielzeug kam jedoch zumeist von einfachen Blechspielzeugherstellern; Funktionsautos, wie sie Schuco baute, war doch mehr etwas für Kinder aus reicheren Haushalten. Gespielt wurde vor allem draußen, auf der Straße oder auf Hinterhöfen, von denen es noch etliche gab; heute sind diese bebaut mit Wohnhäusern oder sind ganz einfach zu Parkplätzen geworden. Wir spielten überwiegend mit Blechautos, auf welchen Sand oder Erde transportiert wurden. Aus herumliegenden Material haben wir auf den Hinterhöfen Höhlen gebaut. Ab etwa 6 oder 7 Jahren kam das fast tägliche Spielen mit Klickern, Murmeln oder wie wir sie nannten, Glasern, hinzu.
Der erste Plattenspieler war der Stolz vieler Jugendlicher. Es konnten allerdings nur Singles abgespielt werden
Es gab verschiedene Plätze in solch einer Kleinstadt, wo sich nach dem Mittagessen die Kinder trafen, um im Spiel wieder einige Murmeln hinzu zu gewinnen. Wir waren richtig stolz, als bei Dämmerung das Murmelsäckchen gut gefüllt war. Im anderen Fall gab es auch Tränen und es mussten, nachdem der Großvater nach langem Betteln endlich mal wieder 20 Pfennig herausgerückt hatte, neue im Spielwarengeschäft nachgekauft werden. Murmeln gab es, wie anderes Spielzeug auch, im Spielwarengeschäft natürlich einzeln und nicht wie heute ausschließlich in Großpackungen. Spielort zuhause war einmal der Teppich im Wohnzimmer, wo die Schlachtordnungen für die Burgeroberung aufgebaut wurden oder die Blecheisenbahn oder der lange Flur, der mit Stragula ausgelegt war. Stragula war die Billigvariante für Linoleum, welches sich nur wenige Haushalte leisten konnten. Ich kann mich erinnern, dass das Stragula in meinem Elternhaus Ende der 60er Jahre durch PVC ersetzt wurde. In dem langen Flur konnte man gut mit den Blechautos, welche in der Regel mit Uhrwerkantrieb oder mit Friktionsantrieb ausgestattet waren, spielen. Auch der neue Kreisel funktionierte dort gut.
In unserem Haushalt zog die Moderne erst peu a peu ein. Es war zunächst aufgrund der Enge auch gar nicht möglich. Drei Generationen mit ihren Familien lebten unter einem Dach! Hinzu kamen durchreisende Kriegsteilnehmer. Ein eigenes Kinderzimmer gab es natürlich auch nicht. Kinder und Eltern schliefen in einem Raum. Ein Bad gab es ebenfalls nicht. Gebadet wurde ich in einer verzinkten Wanne in der Küche. An ein separates Bad kann ich mich Ende der 50er erinnern, als die Verwandtschaft ausgezogen war. Auch hier gab es eine nun große an heutige Badewannen erinnernde Zinkwanne, in welche warmes Wasser aus einem fast bis zur Decke reichenden, mit Holz zu befeuernden Wasserkessel eingeleitet werden konnte.
Ein kleines Sortiment an bunten Aschenbechern in den Farben blau, grün und gelb. Diese Farbenkombination war häufig anzutreffen
An einen Fernseher war lange nicht zu denken. Auch ein Kühlschrank fehlte. Obwohl er schon im 19. Jahrhundert in Deutschland von Herrn Linde erfunden wurde, war er zunächst nur für etwas reichere Haushalte erschwinglich. Wir benutzten zum Frischhalten noch die gute alte Speisekammer. Der erste Haushaltshelfer größerer Art war in den 50er Jahren eine Waschmaschine namens Constructa. Sie musste noch, da sie beim Schleudern wanderte, am Fuße einbetoniert werden. Kleinere elektrische Geräte, die ebenfalls als Haushaltshelfer immer begehrter wurden, fanden allerdings schnell Einzug in unseren Haushalt, wohl auch dadurch bedingt, dass mein Großvater neben seiner Klempnerei im Erdgeschoss einen kleinen Laden für Elektroartikel führte. So schmückten Rauchverzehrer und Tütenlampen und anderes mehr die Wohnung und machten den Wohnbereich gemütlicher. Ansonsten wurde mangels Kühlmöglichkeit jeden Tag frisch eingekauft, Lebensmittel im Kolonialwarenladen, Käse, Buttermilch und andere Molkereiprodukte in der städtischen Molkerei die Milch jeden Abend beim Bauern abgeholt. Dies waren die unangenehmen Gänge für uns Kleinen, der Weg zum nächsten Bauern war 2 Kilometer lang! Im Kolonialwarenladen gingen wir natürlich gern eine Kleinigkeit kaufen. Dort gab es die beliebten Süßigkeiten wie Bonbons in Schüttengläsern einzeln ab 1 Pfennig das Stück.
Die bunten Schnapsgläser im Set durften in keinem Wohnzimmerschrank fehlen
Elektrische Küchenmaschinen gab es in meinem elterlichen Haushalt zu der Zeit noch nicht. Dafür entwickelten stromlose Haushaltshelfer ihren Charme. Zerkleinerungsarbeiten erledigte die Küchen Minna. Diese per Hand bedienbare Küchenmaschine gibt es in der gleichen Form noch heute. Dies trifft auch zu auf die Flotte Lotte oder die handbetriebene Brotmaschine von Graef. Dass sich viele dieser praktischen Helfer bis in die heutige Zeit hinüber gerettet haben, zeigt das besondere Design der Alltagsgegenstände der 50er, aber auch später der 60er Jahre. Ich verstehe Design in diesem Zusammenhang nicht unbedingt äußerlich, sondern mehr in Bezug auf seine Nutzbarkeit, seine Handhabbarkeit, also im ursprünglichen Sinne. Die typische 50er Jahre Wohnausstattung kam etwa 1958 hinzu. Nun schmückten Nierentisch und Tütenlampen, aber auch Stahlrohrsessel die Wohnung. Die bestehende Küchenausstattung wurde ebenfalls ergänzt mit mit Ofen und Herd von Küppersbusch. Der Ofen wurde mit Holz beheizt. Die dominierenden Möbel unserer alten Küche waren bis dahin der Küchenschrank mit Ober- und Unterteil in typischen weiß-hellblauen und rosa Farben, einem Fach für die Schütten und einer resopalbeschichteten Arbeitsplatte. Am Fenster stand das unvermeidliche aber urgemütliche Chaiselongue, ein gepolstertes Ruhemöbel mit einer erhöhten Kopfauflage. Über dem Chaiselongue befand sich ein Röhrenradio von Braun. Obwohl das Chaiselongue ein Ruhemöbel ist, befand es sich zu jener Zeit in vielen Küchen. Im Wohnzimmer zog die Musiktruhe ein, ein unvermeidliches Requisit der 50er und 60er Jahre sowie diverse typische Gegenstände, welche vornehmlich bei Gästebesuchen ihren Einsatz fanden. Auf dem Nierentisch befand sich die Rauchergarnitur aus Kristall, Anzünder, Aschenbecher und der immer wohl gefüllte Zigarettenspender. Rauchen wurde damals groß geschrieben. Gefüllt war der Spender mit Zigaretten der Marken Overstolz und Juno, die Juno zunächst in einer eher ellipsenartigen Form wie viele alte Zigarettenmarken, später in runder Form. Aus gutem Grund ist Juno rund, ein geflügelter Werbespruch von damals.
Auf diesem etwas ausgefallenem Servierwagen konnten zum Beispiel Salzstangen angeboten werden
Mein Weg zum Kindergarten führte unter anderem an einer Autowerkstatt und einer Tankstelle vorbei, alles innerhalb des Stadtkerns. Auch dies zeigt die damalige Vermischung von Wohnen, Arbeiten und Versorgung. Die Tankstelle besaß die so liebenswerte Architektur der 50er Jahre. Ich habe einige Bilder dieser doch so charakteristischen Bauweise nebenan gestellt. Anlaufpunkt für uns Kinder im Grundschulalter war eine Besonderheit, welche es wohl nicht so häufig in der alten Bundesrepublik gab: ein Milchpilz. Am Milchpilz konnte man sich in den Schulpausen mit Milch- aber auch anderen Produkten versorgen. Milchpilze wurden in der Regel von den örtlichen Molkereien gestellt, um dort die Molkereiprodukte zu vermarkten. Baulich hatte er die Form eines Fliegenpilzes. Für die Volksschule selbst hatten wir vorzusorgen. Für das erste Schuljahr war Schiefergriffel und Schiefertafel Pflicht. Als wir in etwa das Schreiben beherrschten, wurden Füllfederhalter angeschafft. Ich hatte einen der Firma Brause, der für die folgenden Schuljahre mein Begleiter war.
Der Milchpilz aus meiner Grundschulzeit (Volksschulzeit)
Aus der Volksschulzeit ist mir noch eine Merkwürdigkeit in Erinnerung geblieben, über die man heute schmunzeln oder einfach den Kopf schütteln kann. Wir Schulkinder wurden jedes Schuljahr gewogen! Das ist ja nicht unbedingt etwas Schlechtes, insbesondere wenn man bedenkt, dass sich unsere heutigen Schüler schlecht ernähren und viele übergewichtig sind. Damals wars eher andersherum! Ich gehörte zu den schlankeren Schülern. Zu der damaligen Zeit sagte man allerdings nicht schlank, sondern dünn! Ich hatte immer furchtbar Angst vorm Wiegen. Die übergewichtigen Schüler hatten es da besser. Man brachte ihnen Respekt entgegen. Vielleicht hatte das Ganze damit zu tun, dass die entbehrungsreiche Zeit des Krieges noch nicht allzu lang vorbei war. Jedenfalls wurden regelmäßig die Schüler, welche nicht genug Kilogramm auf die Waage brachten, im wahrsten Sinne des Wortes aussortiert. Es folgten Elterngespräche, Arztgespräche und anschließend eine 6-wöchige Kur! Dies traf auch auf mich zu. Meine sechswöchige Kur erfolgte in einem kreiseigenem Erholungsheim in Südbayern und hatte großen Erfolg. Ich nahm knapp 10 Kilogramm zu. Auch hier wurde regelmäßig gewogen, und ein oder zwei Kilo mehr die Woche wurde begeistert aufgenommen. Ich darf noch hinzufügen, dass zum Essen regelmäßig gut schmeckende Puddingsuppen gereicht wurden! Aber genug zu diesem Thema.
Erwähnenswert aus dieser Zeit ist ebenfalls eine Besonderheit, welche es heute in der Form nicht mehr gibt, Glastanzdielen! Auch eine solche gab es, neben der unvorstellbaren Zahl von über 40 Bierkneipen, in unserer Kleinstadt. Dort traf sich die ältere Jugend. Dort konnte man Musik aus der Musikbox oder Jukebox hören und tanzen. Die Tanzfläche bestand aus buntem Glas und war von unten beleuchtet. Manch Glastanzböden spiegelten dermaßen, dass man den Mädchen beim Tanz..! War also schon eine gewisse Attraktivität.
Ein Wort zu unserer Kleidung aus Kindergarten- und Volksschultagen. Am liebsten trugen wir, so lange wie möglich im Jahr, kurze Lederhosen. Es gibt Sommerbilder, auf welchen sämtliche Jungs solche Lederhosen trugen. Sie waren robust, gingen nicht kaputt, waren allen Unternehmungen gewachsen und brauchten eigentlich nie gewaschen zu werden. Sie wurden nach langer Zeit hart und speckig. Unsere Strümpfe wurden regelmäßig gestopft und so lange getragen, bis es wirklich nicht mehr ging. Wir trugen die Lederhosen auch deshalb so gerne, weil man dann auf das Tragen anderer langer Hosen verzichten konnte. Diese hatten zu jener Zeit selten ein Innenfutter, so dass sich die Haut am rauhen Hosenstoff rieb. Genauso unangenehm waren die Ende der 50er und Anfang der 60er aufkommenden Nylon oder Nyltesthemden. Sie waren Bestandteil der guten Kleidung für Feste und Sonntags. Sie hatten an den Ärmelinnenseiten eine Naht, die unangenehm an den Armen rieb. Die Kleidung der nachkommenden Jahren war jedoch ungleich angenehmer zu tragen!
Ich möchte zu guter Letzt noch auf zwei Dinge aufmerksam machen, die mir Ende der Fünfziger in Erinnerung geblieben sind. Das sind einmal die Hula-Hoop-Reifen. Wir nannten sie Hula-hopp. Sie gab es plötzlich in kleinen und großen Größen. Sie kamen wie die Coca-Cola ein paar Jahre früher in einer regelrechten Modewelle aus den USA. Mädchen wie Jungen, alle ließen den Hula-Hoop-Reifen um ihre Hüften kreisen. Die Welle verebbte einige Jahre später. Dann, ich meine, es war 1959, änderten sich die Essgewohnheiten. Die ersten Dosen Ravioli leiteten den Erfolgsweg von Fastfood ein. Während meines Studiums gehörten diese Dosen später zu meinem wöchentlichen Essensplan.
Ein Empfangsgebäude aus den 50er Jahren in seiner typischen Architektur
Nicht nur in Wohnungsaccessoires, Kleidung, Spielzeug, Alltagsgegenstände spiegelte sich das Design der damaligen Zeit. Auch in der Architektur war der 50er Jahre Stil so unverwechselbar, dass viele Bauten aus der Nachkriegszeit heute als Denkmal geschützt sind. Nach dem Krieg sind in vielen Städten Bauten in diesem Stil errichtet worden.
Ein gutes Beispiel hierfür ist Kassel; Kassels Innenstadt wurde im 2. Weltkrieg nahezu vollständig zerstört. Der Wiederaufbau geschah nahezu flächendeckend im 50er Jahre-Stil. Dieser Stil spiegelt sich auch in der Innenausstattung der Häuser, so in den wunderbaren Treppenhäusern bis in einzelne Wohnbereiche hinein. Ich denke hier insbesondere an die oft noch erhaltenen Böden mit ihren diagonal verlaufenden Fliesen, welche abwechselnd in schwarzer und weißer Farbe verlegt wurden. Ein weiteres typisches Merkmal ist die Verwendung von Glasbausteinen. Bunte Glasbausteine wurden vornehmlich bei der Gestaltung von Eingangsbereichen und Treppenhäusern verwendet. Einen besonders guten Eindruck über das Alltagsleben in den 50er Jahren vermittelt ein Museum im Herzen von Hessen.
Treppenhaus in einem Kasseler Bürohaus
siehe auch:
Die 50er/60er Jahre
Design der 50er und 60er Jahre
60er Jahre Alltag
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