Rund sieben Wochen mit den Themen Familientreffen, Papierkram, Feiertage, Wohnung etwas fit machen, Kollegen treffen und etliches mehr sind vorüber.
So 26. Jan. 2014
Wir landen pünktlich in Antalya. Die Stadt begrüßt uns mit einem heftigen Regenschauer. Wir kommen zu Traphi. Der steht noch genauso da, wie wir ihn verlassen haben. Zumindest fast, denn wir hatten bei der Abreise vergessen den Kühlschrank offen zu lassen. So dürfen wir erst einmal den Schimmel beseitigen. Danach geht es zum Einkauf bei Migros, einem großen Einkaufszentrum, um unsere Mini-Wohnung auf Rädern wieder mit den wichtigsten Lebensmitteln zu befüllen. Die Reaktivierung der SIM-Karte (Turkcell) für das mobile Internet gelingt uns jedoch nicht.
Es ist schon abends als wir im Beachpark in Antalya ankommen, um dort den Abend und die Nacht zu verbringen. Hier bekommen wir sogar noch freies WLAN und können darüber auch Radio hören und erste E-Mails nach Hause schreiben.
Mo 27. Jan. 2014
Der Tag wird verwendet, um unser Fahrzeug zu pflegen bzw. zu reparieren. Ölwechsel und Abschmieren liegen an. Auch das Türschloss, das am Abflugtag kaputt ging, wir im großen Industriegebiet von Antalya in einer der vielen Werkstätten repariert.
Der Stellplatz ist heute in der Nähe der Innenstadt der Großstadt Antalya auf einem bezahlten Parkplatz. Das Wetter ist am Nachmittag und Abend regnerisch. Trotzdem gehen wir nach dem Abendessen in die Innenstadt und laufen einige Turkcell-Läden an. Beim vierten Geschäft bekommen wir auch durch die Hilfe eines gut deutsch sprechenden Kunden eine Lösung für das mobile Internet. Rund 40 Euro an Steuern für die nach der Rückkehr in die Türkei erforderliche Freischaltung des Handys, wollten wir nicht zahlen. Mit einem anderen Handy, in diesem Fall von Petra, funktionierte die SIM-Karte ohne Zahlung von Steuern.
Di 28. Jan.2014
Heute gibt es getrennte Wege für die Bewohner der rollenden Butze. Petra besucht einen Waschsalon, um saubere und getrocknete Wäsche zu bekommen. Außerdem ist etwas Shopping in der Stadt angesagt.
Detlef fährt zu einem Autoelektriker zu einem gestern vorbereiteten Termin. Hier bekommt Traphi zwei neue Hohlspiegel in die Hauptscheinwerfer. Die bisherigen waren matt und lieferten schlechtes Licht. Außerdem sollte von den Fachleuten, das aus Deutschland mitgebrachte Material, zu zusätzlichen Solarpaneelen (mit Anschluss von außen an das Auto) verarbeiten.
Ziel: Nutzung der Paneele, um diese winkelgerecht zur Sonne zu platzieren, z. B. wenn das Auto im Schatten steht. Leider sind die Autoelektriker für diesen Job nicht besonders gut geeignet. Auch deshalb, weil ihr Werkzeug katastrophal ist. So muss ich mein Werkzeug aus den Tiefen des Kellers von Traphi holen und auch fast mehr selbst machen, als die Fachleute.
Am Nachmittag treffen wir uns wieder und fahren etwas weiter aus der Stadt zu einem Stellplatz am Meer.
Ein kleiner Rundgang, Abendessen, ein kurzer Besuch von der Polizei (kein Problem), dann prasselt kräftiger Regen auf unsere Wohnung. Außerdem gibt es Blitze und in der Nacht werden wir durch sehr kräftige Windstöße ordentlich geschüttelt. Das dauert bis zum Morgen an.
Mi 29. Jan. 2014
Zuerst wird heute Diesel und etwas umständlich und feucht Wasser getankt. Dann geht die Fahrt über rund 300 km zur Stadt Konya ins Zentrum von Anatolien bzw. der Türkei. Die Tour geht über ebene Straßen, kurvenreich durch die Berge vorbei an schneebedeckten Bergen.
Die Mittagspause wird neben kochen und essen auch genutzt, um Erdbeermarmelade zu kochen. Die Erdbeeren gab es am Straßenrand, Geliermittel wurde auch Deutschland importiert. Die Marmelade wird uns in der nächsten Tagen und Wochen (?) nicht vom Brot laufen, wie es die türkische bisher oft tat.
Konya, eine Stadt mit deutlich über einer Million Einwohnern, empfängt uns in gut 1000 m Höhe sauber und aufgeräumt. Der vorher im Internet ausgeguckte Stellplatz ist akzeptabel.
Petras erste Aktion nach Ankunft: Brot backen.
Abendessen, Rundgang in der Nähe, Einkauf im Einkaufszentrum (Hose kaufen), ein Glas Wein und entspannen, schon ist es Schlafenszeit.
Do 30. Jan. 2014
Konya Innenstadt Erkundung erfolgt zu Fuß. Wir erleben eine durchschnittliche Stadt mit gut einer Million Einwohnern.
Wir sehen uns einen Markt an und wundern uns über Händler mit ihren kleinen Wagen.
Mittags gibt es Döner, Kaffee im Auto. Es ist eine Abfahrt mit ungeklärten Geräuschen am Fahrzeug, die jedoch wieder nachlassen.
Die Übernachtung erfolgt im Ort Aksaray, direkt neben 2 Moscheen.
Fr 31. Jan. 2014
Weiter geht die Fahrt nach Kappadokien. Kurz vor der Mittagszeit ist Einkaufen im großen, jedoch fast leeren Einkaufszentrum in der Stadt Nevsehir angesagt.
Nach weiterer kurzer Fahrt, sind wir am geplanten Stellplatz am Rand des Ortes Avanos.
Dem Mittagessen folgt eine Wanderung durch die wahnsinnigvielfältige Landschaft Kappadokiens zu einem kleinen Ort.
Pause mit Tee machen wir in der Küche eines Verkaufsladens. Der Besitzer spricht nach seiner Rückkehr aus Deutschland vor rund 30 Jahren gebrochen deutsch.
Zurück am Auto ist es schon fast dunkel (17 Uhr). Essensvorbereitung für den nächsten Tag: Gemüsepfanne mit Kalbsmett und vielen lokalen Gemüsesorten.
Nach dem Abendessen ganz kurzer Besuch der Polizei in Zivil, die einfach nur mal höflich fragt nach dem Woher und Wie lange.
Sa 01. Feb. 2014
Früh am Morgen betrachten wir die Heißluftparade. Es dürften rund 50 Heißluftballone am Himmel über Göreme, dem touristischen Zentrum Kappadokiens zu sehen sein.
Ausführlicher Rundgang durch den Ort Avanos. U. a. über den Friedhof, am Fluss entlang. Einkauf, dann zurück zum Auto zum Mittagessen.
Fahrt in den Nachbarort Göreme (8 km) mit ausführlichem Rundgang durch die touristische Stadt mit sehr vielen Attraktionen, was das Wohnen in Höhlen betrifft.
Zur Dämmerung sind wir zurück an unserem alten Stellplatz zum Brot und Brötchen backen sowie Neubefestigung des immer wieder herunter fallenden Duschkopfes.
So 02. Feb. 2014
Auch beim Sonntagsfrühstück mit frischen Brötchen nehmen wir die Parade der Heißluftballone durch Betrachten aus dem Fenster ab.
Die Fahrt geht heute nach Kayseri, einer Stadt mit rund einer Million Einwohnern.
Es ist heute draußen recht sonnig aber kalt. Es gibt einen Stadtrundgang durch die teils interessante Innenstadt. Hier begegnen wir einem trickreichen Teppichverkäufer, dem wir aber nach rund einer gemeinsamen halben Stunde trotzdem keinen Teppich abkaufen.
Einen Stellplatz haben wir vor einem Krankenhaus, der dann allerdings nach Aufforderung noch spät abends für einen ca. 150 m weiter liegenden Platz verlassen werden muss.
Mo 03. Feb. 2014
Die Fahrt geht bis Sivas, einer Stadt mit rd. 300.000 Einw. Einkauf, dann gibt es Mittag beim Bäcker mit leckerem Lahmacun, einem Fladenbrot mit Hack und würzigen Tomaten belegt.
Außerdem besuchen wir alte Steine in Form von Moschee, Karawanserei und anderen Bauwerken mit mehr oder weniger historischem Wert.
Danach liegt die Weiterfahrt und Stellplatz finden im kleinen Ort Zara an.
Di 04. Feb. 2014
Heute Fahrt von rund 470 km (ca. 7 Stunden reine Fahrzeit) bis nach Horasan. Mittagsunterbrechung in Tercan mit Rundgang zu historischen Bauten und Betrachten des normalen Alltags der Bewohner bei Minusgraden in der Mittagssonne. Vorbei an Erzurum (Millionenstadt u. a. mit großem Skizentrum) erreichen wir bei Dämmerung gegen 17 Uhr unseren Stellplatz bei schon minus 12°C.
Anatolien im Winter:
Anatolien ist gebirgig, die Straßen und größeren Orte im Schnitt zwischen 1000 und 2000 m hoch (Berge bis über 5000 m), und damit auch recht kalt im Januar und Anfang Februar. Das alles wussten wir schon bei der Planung der Tour durch die Türkei zur Grenze des Iran. Dass uns dann aber Morgentemperaturen bis minus 25 °C und darunter durch Wettervorhersagen angekündigt werden, war dann doch etwas viel. So reisen wir durch Anatolien, manchmal mit ein zwei Tagen Verzögerung oder durch das Fahren großer Strecken, um die ganz kalten Nächte zu umschiffen. Das gelingt nur teilweise und so startet der Diesel so manchen Morgen nur unter Zuhilfenahme von Starthilfespray und dann auch nur widerwillig mit stottern und riesigen Qualmwolken.
Wir sind allerdings auch froh, dass kein Schnee auf den Straßen liegt.
Mit Sorgen betrachten wir den kommenden Morgen Mi 5.2., da wir jetzt um 21:15 Uhr schon Minus 18°C vom Thermometer ablesen.
Gegen 22:30 Uhr fällt die Heizung aus.
Mi 05. Feb. 2014
In der Nacht wird mit Hilfe der Kochflammen der Raum erwärmt. Beim dritten Aufstehen werden auch die Flammen am Herd kleiner und gehen aus.
Um 6 Uhr es sind -23°C draußen, innen etwa +13°C geht Detlef nach draußen. Er startet den Generator nach einigen Schwierigkeiten und anwärmen desselben im Auto. Dann läuft das Gerät vor dem Lkw zur Stromversorgung für den Heizlüfter. Jetzt wird es langsam wärmer in der Bude. Benzingestank durch anwärmen des Generators innen bleibt uns jedoch erhalten.
Wir können frühstücken und etwas Ordnung machen.
Danach warten wir, bis es draußen etwas wärmer ist. Wir nutzen die Zeit für intensives studieren der Wetterberichte.
Bei -15°C beginnen wir einige Startversuche des Motors mit Hilfe von Starterspray. Erst später, als auch noch die Wohnraumbatterien zum Starten dazugeschaltet werden, fängt der Motor nach weiteren Anlassversuchen röchelnd an zu laufen. Qualmend sind wir dann nach ca. 15 Minuten abfahrbereit.
Für technisch Interessierte hier noch Ergänzungen:
Heizung fällt vermutlich aus, da zuviel Diesel im Tank war, der nur bis max. -20°C beständig ist. Bei zu tiefen Temperaturen fällt aus dem Kraftstoff Parafin aus (fest) und verstopft die Zuleitung zur Heizung.
Der im Hochland der Türkei im Winter verkaufte Diesel soll bis zu -30°C (Arctic Diesel) beständig sein. Der war in einem sehr hohen Prozentsatz im anderen Dieseltank, der aber nicht für das Heizen vorgesehen ist.
Unser Kocher wird mit Autogas (LPG) betrieben. Das besteht zu einem gewissen Anteil aus Propan und einem Anteil von Butan. Butan wird bei Minustemperaturen aus der Flüssigphase nicht mehr gasförmig und verbleibt somit im Gastank. Nur der Propangasanteil wird unter Entzug von Wärme von außen gasförmig. Da nun nicht allzu viel Wärme da ist, kühlt der Tank weiter langsam unter die Außentemperatur ab. Bei Minus 40°C am Gasbehälter kann dann absolut kein Gas mehr aus der Flüssigphase in die Gasphase gelangen.
Starterbatterien sind bei Kälte schwächer und müssen wegen des zähen Öls im Motor mehr leisten. Wir können bei unserem Gefährt die Wohnraumbatterien zur Starterbatterie zuschalten, um mehr Ampere auf den Anlasser zu geben.
Um die Mittagszeit geht es los. Wir fahren zur Grenze Türkei / Iran, wo wir gegen 16 Uhr ankommen.
An langer Lkw-Schlange fahren wir vorbei. Direkt an der Grenze großer Pkw-Stau.
Die Computer der iranischen Grenzer sind nach den uns bruchstückhaft übermittelten Infos ausgefallen. Nach knapp einer Stunde geht es dann aber auf türkischer Seite für uns langsam los. Alles etwas umständlich, aber tolerabel.
Auf iranischer Seite hat Petra ab jetzt immer mit Kopftuch nicht allzu viel auszustehen, außer warten.
Im Grundsatz ist der Ablauf für Lkw-Wohnmobil, Motorrad und Personen papiermäßig recht einfach.
Der wirkliche Ablauf kann man nur mit GANZ VIELEN Sätzen über mehrere Seiten beschreiben. Das verkneife ich mir hier.
Stichpunkte dazu: Zöllner haben keine Uniform. Geheimpolizist hat keinen Ausweis (ist wohl aber einer). Polizist hat Uniform, prüft nur Pässe und Visa.
Es wuseln insgesamt ca. 3 9 Personen in wechselnder Stärke um mich herum. Ein Unbekannter englisch sprechender Mann zusätzlich auch telefonisch. In den gesamten Prozess dürften etwa 15 Personen involviert sein. Unterscheidung wer zum Zoll gehört und wer nicht ist nicht möglich und sicher auch gar nicht gewollt.
Ich wechsele Geld, um eine Fotokopie zu bezahlen. Ich bestehe darauf, dies bei einer Bank zu tun, damit mich niemand wegen Schwarztausch irgendwann festhalten kann. In der Bank wird mir vom Kassierer selbst Schwarztausch beim anderen Geldwechsler angeboten (nach meiner Info offiziell verboten). Ich bestehe auf ein Umtauschdokument.
Zöllner (scheinbar ein Chef), der einigermaßen Englisch spricht, erzählt mir, dass ich keine Bestechungsgelder zahlen soll. Neben ihm steht ein Mann, der hinterher über Tricks genau das versucht.
Zollleute verweisen auf Schichtwechsel, obwohl der erst 20 Minuten später stattfindet.
Versuche:
- Gebühr für Kraftstoff (Diesel) 270,-
- Autoversicherung, erst 120,- später reduzierte 46,-
Ich bleibe standhaft, nehme in ruhiger, aber energischer Weise den Leuten immer wieder meine Papiere aus den Händen. Das Spiel wiederholt sich ungezählte Male. Man kann als normaler Bürger durchaus den Eindruck von netten Menschen bekommen, die einem ja nur helfen wollen, z. B. zeigen wo man hin muss. Umso mehr bin ich stolz, keine der geforderten Gelder bezahlt zu haben. Möglicherweise habe ich ein paar Cent zuviel für 2 Kopien gezahlt.
An der letzten Station will man mir keinen Stempel auf einen Zettel geben, ohne den mich der Mann an der Schranke nicht fahren lässt. Nach kurzer Diskussion parke ich das Wohnmobil und gehe hinein zum Abendessen, wobei ich den nervenden zwei Leuten klar mache, dass ich einfach hier schlafen werde. Bei nochmaligem Klopfen und kurzem Gespräch schließe ich die Tür vor der Nase des Nervenden und bleibe drin.
Nach Essen und Abwasch will ich einen etwas ruhigeren Platz auf dem Gelände finden, da wird mir von der Nervensäge gesagt, ich könne durch die Schranke fahren und müsste nur zwei Zettel abgeben.
Das klappt dann und wir fahren vom Gelände, nach rund 5 ½ Stunden seit Erreichen des türkischen Grenzpostens.
Im Ort in einer Seitenstraße gehen wir kurz vor 24 Uhr Ortszeit (gleich plus 1,5 Std. zur Türkei) schlafen.
Stichworte zum Iran im Überblick mit unserer Brille vorab:
Dazu sinngemäß einen Auszug aus einem anderen Reisebericht, der die Regeln verdeutlicht und zeigt wie gefahren wird.
Frage von Deutschen an einen Iraner: Wer darf denn hier im Iran im Kreisverkehr als erster fahren, der hinein oder der raus fährt? Antwort des Iraners: Na DU!
- Reichtum
Iran ist insbesondere im Vergleich zu den umliegenden Ländern reich. Das Land hat Bodenschätze und recht viele gut ausgebildete Leute. - Religion bestimmt das Leben der Iraner. Nicht nur wegen der verfassungsmäßig definierten Islamischen Republik Iran, sondern bei vielen Leuten auch aus Überzeugung. Die Kirche spielt eine wesentliche Rolle im Leben, da sie dies auch in praktischer Weise vereinfacht. So gibt es bei Moscheen immer Toiletten und Waschgelegenheiten für die ärmere Bevölkerung. Abends konnten wir hier auch Gemeinschaftserlebnisse der Bevölkerung beobachten.
- Kopftuch, muss per Gesetz (auch von Ausländerinnen) getragen werden. An der Art wie viel Haar gezeigt oder wie das Tuch am Kopf geformt ist und weiteren Unterschieden, könnte man teils auch einen gewissen Protest herausdeuten.
- Kleidung: Sehr viele schwarze schleierähnliche Tücher (Chador) bei Frauen. Bei Männern eher wenig Unterschied zu Deutschland, es werden eher Hemden als T-Shirts getragen. Marken wie Adidas, Puma, Nike sind bekannt und offensichtlich sehr beliebt. Es dürften aber nicht allzu oft echte Markenbekleidungen sein.
- Leute: Alle sind freundlich zu uns, wir werden häufig mit Hello und Welcome in Iran begrüßt. Der Grund dürfte u. a. an den wenigen Ausländern bzw. Touristen liegen, die im Land sind. Die Sanktionen und die Berichterstattung über den Iran in den Medien haben da einiges bewirkt. Die Freundlichkeit zeigt sich in Gesten und den oft wenigen englischen Worten die wir zu hören bekommen. Die häufigste Frage ist, woher wir kommen und wir werden im Iran willkommen geheißen.
- Straßen: Fast alle sind gut ausgebaut. Die Fernstraßen sind meist breit und glatt. Die Gegenfahrbahn kann auch schon mal mehr als einen Kilometer von der eigenen Richtungsfahrbahn entfernt sein. Die Fernstraßen sind oft 4-spurig. Nervig sind in den Orten die vielen, oft sehr hohen Huckel (Toppes), um die Fahrzeuge immer wieder abzubremsen.
- Preise: Grundnahrungsmittel und Restaurants sind für deutsche Verhältnisse sehr günstig. Fladenbrot z. B. kostet umgerechnet 0,12 . Besonders teuer und relativ langsam, das mobile Internet, bei dem viele Seiten gesperrt sind (u. a. auch unsere Blog Basis wordpress).
- Wetter im Februar: Wegen der Höhenlage hatten wir fast ausschließlich kühle Witterung bei meist wolkenlosem Himmel mit voller Sonnenscheindauer. Die Luft ist extrem trocken, so hatten wir mehrmals eine Luftfeuchtigkeit von 5%, in Deutschland kann ich mich an weniger als 60 % nicht erinnern.
- Landschaft: Meist graubraun in den von uns durchfahrenen Gebieten. Erst in der Nähe der Küste sehen wir etwas grün.
- Fahrzeuge: Viele national hergestellte Pkw / Lkw / Motorräder. Im Durchschnitt sicher etwas älter, die neuen haben fast internationalen Standard. Der Importanteil ist nicht allzu hoch. Auch wenn ein Motorrad bis zu vier Personen transportiert, sind die Pkw im Schnitt mit ca. 2 3 Personen besetzt.
- Restaurants und Essen: Günstig und meist gut, wenn auch das Schweinefleisch fehlt. In besseren Restaurants isst man kaum teuerer als in einem Schnellimbiss. Fast Food scheint hier trendy zu sein.
- Parks & Picknick: Egal wo, man kann überall Picknick machen, auf der Verkehrsinsel, im Watt, in ausgetrockneten Flüssen und natürlich besonders gern in den vielen öffentlichen Parks. Sein Zelt kann man auf dem Parkplatz oder auch auf dem Mittelstreifen einer großen Straße aufschlagen, dies machen schon einige.
- Häuser und Wohnungen / Baustil: Die klimatechnisch und baubiologisch angepassten Lehmbauten werden weniger. Man sieht sie noch ab und zu in den Dörfern am Wegesrand. Die Neubauten sind recht ordentlich, meistens in Kastenbauweise, werden aber nach unserem Eindruck kaum systematisch instand gehalten, so dass diese nach kurzer Zeit sehr schäbig wirken.
- Schnörkel: Iraner scheinen Schnörkel zu lieben. Dies wird nicht nur an den Moscheen deutlich, sondern auch an den vielen Geschäften, die silbernen Tand oder aufwendige Leuchten verkaufen. Geschäfte für Goldschmuck gibt es überall überreichlich. Schnörkel an den unter den schwarzen Umhängen der Frauen herausragenden Leggins sind uns besonders in goldenen Farben in Bandar Abbas aufgefallen.
Do. 06. Feb. 2014
Wir lassen den Tag ruhig angehen. Das türkische Internet funktioniert noch und wird ausgiebig genutzt.
Ein Rundgang mit kleinen Einkäufen im netten kleinen Ort, dann starten wir den Motor. Erst ohne, dann mit Spray und schließlich noch mit Anrollen (ohne Anlasser) vom Berg kommt unser Gefährt schnaufend in Bewegung.
Der erste Stopp ist an einer Tankstelle, eine Stelle, bei der aus einem Bassin aus Beton Diesel mit einer kleinen Pumpe in unsere Tanks fließt. Gemessen wird hier offensichtlich mit Zollstock. Am Ende zahle ich für geschätzte gut 500 l Diesel 1,7 Mio. Rial (60 US$, knapp 50). Dies bedeutet also unter 0,10 pro Liter. Das ist für iranische Verhältnisse vermutlich immer noch zu teuer. Aber es ist die erste Möglichkeit Diesel zu tanken, auch für viele Türken.
Leckeres Mittagessen gibt es wenige Kilometer weiter in einer Locanta.
Ankunft nach ca. 150 km in Marand, einer Stadt von geschätzten knapp 100.000 Einwohnern. Rundgang bei kaltem Wetter. Duschen, entspannen beim Lesen oder Schreiben, Nachtruhe.
Fr. 07. Feb. 2014 (iranischer Sonntag)
Die Fahrt geht heute in die knapp 100 km entfernte Stadt Täbris, nach dem wir den kalten Motor zum Laufen bringen konnten.
Hier fahren wir in einen Park etwa 7 km entfernt vom Stadtzentrum der Millionenstadt. Parkgebühr 30.000 Rial, umgangssprachlich 3.000 Tuman, entspricht ca. 0,75 .
Mittag nehmen wir iranisch in einem Restaurant ein Spieße mit Hähnchen, Salat, Tomaten dann fahren wir mit dem Taxi ins Zentrum ( 2,-).
Auf dem Weg zu einem Mobilfunkanbieter spricht uns ein Mann (gut 60 Jahre) an. Er spricht recht ordentlich Englisch. Im Geschäft wird ein Pass von uns benötigt. Da der jedoch im Auto liegt, legt unser Begleiter seinen iranischen Personalausweis vor, der wird kopiert und wir bekommen die begehrte SIM-Karte für das mobile Internet.
Die Wartezeit bis zur Registrierung bei der Mobilzentrale dauert gut eine Stunde. In dieser Zeit gehen wir mit ihm Tee trinken. Petra ist dabei die einzige Frau in der mit ca. 30 Männern besetzten Teestube.
Unser Begleiter zeigt uns einiges in der Innenstadt, lässt uns aber nicht aus den Augen.
Kurz und gut: Er ist interessiert an unserem Auto, möchte dies sehen, und spricht immer wieder von einer Reise nach Deutschland.
Wir fahren mit ihm im Taxi zurück zu unserem Wohnmobil. Anders als in den vorher von uns gelesenen Reiseberichten über freundliche Iraner, beginnt jetzt hier das Erleben mit einem unangenehmen Iraner. Petra ist schon dabei Cappuccino zu bereiten. Er fragt nach Landkarten von Deutschland und Europa, die wir ihm geben sollten. Er lädt sich mehr oder weniger selbst zu uns nach Hause in Deutschland ein. Er sagt, dass er kein Mittag hatte und ob wir was bereiten könnten. Er fragt nach einer textilen Unterlage und verrichtet dann anschließend im engen Wohnmobil sein islamisches Gebet.
Er erscheint uns recht gebildet, was an seinem geographischem, politischem und religionsmäßigem Wissen deutlich wird. Nach Austausch von Kontaktdaten und Gesprächen über einen längeren Zeitraum bedarf es einiger schon sehr deutlicher Worte, um ihn zum Gehen zu bewegen.
Aufgrund seiner Aussagen, seines Wissens und seines Verhaltens gehen wir von einem absolut regimetreuen Zeitgenossen aus, der (vielleicht sogar gezielt) Ausländer ausfragt und evtl. sogar diese Infos weitergibt. Wir werden in Zukunft etwas zurückhaltender sein, sollten wir auf der Straße angesprochen werden.
Am Abend müssen wir dann schon unser Handy aufladen, da die Verbindung ins Internet die aufgeladenen Beträge schell aufbraucht.
Sa. 08. Feb. 2014
Der Motor startet heute einigermaßen, geht dann aber immer wieder aus, fährt danach stotternd und ist erst nach gefühlten 20 -25 Min. so in Betrieb, dass er voll genutzt werden kann.
Wir fahren heute rund 600 km nach Teheran, nur kurz unterbrochen durch Mittag und Kaffeepause. Bei der Fahrt über Berg und Tal wird fast überall unsere max. Geschwindigkeit (87 km/h) gefahren, da wir ausschließlich über Autobahn (persisch gesprochen: Utuban) bei geringer Mautgebühr unterwegs sind. Bei Dunkelheit kommen wir in Teheran in teils sehr dichten Verkehr, da wir eine geplante Abfahrt nicht finden.
Ankunft am Park mit gigantomanisch aufgebauten und aufwendig beleuchtetem Khomeini Schrein gegen 19:30 Uhr.
Einige iranische Besucher schlafen hier im Pkw oder auch im Zelt auf Beton bei einer Morgentemperatur von knapp über 0°C.
So. 09. Feb. 2014
Brotkauf, Sonntagsfrühstück, Fahrt mit der U-Bahn (10 Cent p. P.) in die Innenstadt.
Zu allererst fällt uns das Gewusel des Verkehrs auf. Unmengen Motorräder, Busse, Handkarren, Autos, Fußgänger alles bewegt sich für uns chaotisch auf den Straßen.
Die Innenstadt ist voller Menschen. Im islamischen Staat Iran mit Kopftuch oder weiteren Verschleierungen tragender Frauen
ist für uns das Folgende nicht zu verstehen: Angebote von massenweise recht mondänen freizügigen Kleidern, Hochzeitskleider, die in Deutschland sicher nicht als züchtig gelten, Unterwäsche, die sehr auf Reiz getrimmt wirkt, Perücken, die vermutlich kaum unter dem Kopftuch getragen werden. Heißt das vielleicht, dass die Iraner zuhause die Sau rauslassen?
Mittag in einem kleinen einfachen Restaurant mit einfachem aber schmackhaftem Essen. Hier lernen wir auch ein junges schweizerisches Studentenpärchen, bisher die ersten internationalen Touristen, die wir im Iran getroffen haben, kennen.
Bazar, Geschäfte überall. Metallgeschäfte, die ihre Werkstattarbeit auch auf den Fußweg vor der Tür verlagern.
Zurück mit der U-Bahn wird neben Abendessen auch die weitere Reise grob geplant und im spärlich tröpfelnden Internet gesurft.
Mo 10. Feb. 2014
Erst wird Pfannenbrot gebacken und ein Gemüseeintopf vorbereitet, dann geht es mit der Metro in die Innenstadt.
Hier ist ein Internetcafé das Ziel. Zwar haben wir hier etwas mehr Netzgeschwindigkeit, aber etliche Seiten sind gesperrt; darunter auch wetteronline.de. Trotzdem bekommen wir einige Informationen für die weitere Reisevorbereitung.
Es ist schon nach 13:30 Uhr, als wir nebenan unser Mittag in Form von gut schmeckender Pizza in einer Gaststätte einnehmen.
Wir laufen dann durch die Innenstadt, wobei der Bazar ein Schwerpunkt ist. Ein gigantischer Bazar mit riesigen Menschenmassen. Hunderte Handkarren und manchmal auch dort fahrende Motorräder bilden ein chaotisches Gewirr. Wir müssen heftig aufpassen und trotzdem passiert es, dass einem ein Handkarrenschieber sein Gefährt gegen die Beine drückt.
Zu bekommen ist hier alles von super teuren Uhren, über Schmuck, Büroartikel, Kleidung, Lebensmittel, bunte Damenwäsche bis hin zu Metallwaren jeglicher Art.
Wir müssen uns gewaltig anstrengen, um aus diesem teils mehrstöckigem Gewirr von Geschäftswegen wieder herauszufinden. Erst dann können wir uns vor einer im Bazargebiet liegenden Moschee auf einer Parkbank ausruhen.
Weiter geht es dann durch das Chaos des Bazars, bis wir eine U-Bahnstation finden. Während der ersten Streckenabschnitte sind wir in der U-Bahn formschlüssig verpackt, will heißen das man auch ohne sich festzuhalten, nicht umfallen kann. Erst etwa nach der vierten Station wird es etwas luftiger.
Di. 11. Feb. 2014
Heute ist im Iran Nationalfeiertag, 35 Jahre Islamische Revolution. Dies wird uns als erstes beim Zugang zur U-Bahn bewusst, die heute den ganzen Tag für alle gratis fährt.
Wir fahren einfach drauflos und landen etwas östlich vom Zentrum. Auch hier gibt es einen kleinen Bazar, der aber heute recht leer wirkt. Es gibt auch sonst etliche Geschäfte hier in der Gegend, auch ein kleines Shopping Center, bei dem wieder nette Damenwäsche heraussticht.
Wir suchen eine ganze Weile, um Mittag essen zu können. Schließlich finden wir etwas und sind beide für umgerechnet etwa 1,60 doch recht gesättigt, wenn auch nicht im first class Stil gespeist wird.
Wir nutzen die U-Bahn mit Ziel östlich des Zentrums. Hier angekommen sind hunderte Straßenreiniger beschäftigt, die Hinterlassenschaften des Großaufmarsches der Freunde der Revolution zu beseitigen. Eine weitere Hundertschaft baut die Podeste, die am Straßenrand standen, ab (für wichtige Leute?). Man wird dabei das Gefühl nicht los, dass hier alles von oben organisiert wird.
Ruhe finden wir kurz in einem kleinen Park, der neben Grünanlagen und kleinem Teich auch Spielgeräte bietet.
Am späten Nachmittag sind wir dann wieder zurück, um Routinearbeiten abzuwickeln.
Mi 12. Feb. 2014
Abwässer sind entsorgt, die Frischwassertanks gut gefüllt. Wir fahren heute von Teheran weiter nach Süden
zuerst zur Stadt Qom, die wegen ihrer Religiosität auch im Iran als Chador-City, wegen der vielen mit Schwarzkittel vermummten Frauen bekannt ist. Es sind gut 100 km über die recht glatte Autobahn, für die wir heute nur einmal weniger als einen Euro zahlen. Bei einigen Mautstellen werden wir durchgewunken oder sie sind nicht besetzt.
Für uns gibt es in der Stadt im Auto Mittagessen und wir laufen durch einige Straßen. Es gibt nicht allzu viel zu sehen.
Der Verkehr ist vergleichsweise ruhig Mittagsruhe. Kleine Einkäufe machen wir am Wegesrand in kleineren, aber doch einigermaßen gut sortierten, Läden.
Wir haben kein mit guten Karten funktionierendes Navi, weshalb wir den Weg zurück zu Traphi etwas suchen müssen.
Weitere gut 100 km fahren wir südlich und erreichen hier die Stadt Kashan, die etwa 300.000 Einwohner haben soll. Beim Spaziergang können wir wieder die iranische SIM-Karte aufladen, denn der Zugriff auf das Internet verbraucht doch einiges an Geld. Das Internet war in der Türkei besser, billiger und schneller und vor allem nicht kontrolliert. Wir können im Iran etliche verwerfliche Internetseiten wie wetteronline oder web.de nicht aufrufen. Immerhin können wir Spiegel-online sehr langsam lesen. Doch als ich hier einen weitergehenden Artikel über suspendierte iranische Fußballer (wg. Sexualidentität) aufrufen möchte, streikt das iranische Netz dann doch.
Routenplanung ist über das mobile Netz nur unter absolut nervenaufreibender Geduld machbar. Das schluckt dann auch ordentlich Kapazität und der Kredit ist ruckzuck aufgebraucht. Na ja, dies ist dann der kleine Ausgleich für den billigen Diesel.
Do 13. Feb. 2014
Der Tag in Kashan beginnt mit dem Beobachten einer Baustelle, auf der mit Hilfe von Betonmisch-Lkw und Betonpumpe eine Decke gegossen wird.
Wir fahren etwas dichter an das Zentrum der Stadt. Die Aufgabe heißt: Geld tauschen.
Wir finden eine Bank und ziehen eine Wartenummer. Wir sind stolz, dass wir nun schon die Ziffern auf dem Zettel lesen können. Es sind etwa 30 Leute vor uns. Nach kurzer Zeit gibt uns ein junger Mann eine frühere Wartenummer und wir kommen auch schnell dran. Nun lernen wir, dass das Geld nur in der Hauptfiliale des Ortes getauscht werden kann. Wir bekommen eine kleine Skizze mit Namen der Straßen, auch auf Farsi, und marschieren los.
Nach etwa 3 km und etliche Male nachfragen, bzw. besser Zettel zeigen, finden wir nach einer Stunde die Bank. Hier empfiehlt man uns die Wechselstube auf der anderen Seite der Straße, da hier der Wechselkurs besser sei. Das tun wir und bekommen für 100,- rund 4 Mio. Rial = 400.000 Toman.
Beim weiteren Rundgang kommen wir an einem Friseurladen vorbei, in dem Detlef der Bart gestutzt und die Haare etwas in Form getrimmt werden. Preis 2,50.
Beim Durchwandern des riesigen überdachten und stilvoll geschmückten Bazars gibt es einiges zu bewundern, u. a. Schafsköpfe auf einem Fahrradgepäckträger. Mitten im Bazargebäude finden wir ein Restaurant, das in einem ehemaligen Hamam (Badehaus) ein stilvolles Ambiente für unser Mittagessen bietet.
Mit helfenden Anleitungen des recht ordentlich Englisch sprechenden Besitzers werden wir in die Eigentümlichkeiten des Verzehrs eines iranischen Mittagsmahls eingewiesen. Das ist mit den dünnen Fladenbroten für uns gar nicht so ganz einfach, aber wir schaffen es schließlich doch einigermaßen genussvoll satt zu werden. Als Nachtisch werden uns noch weitere Räume des Hamam gezeigt, und wir werden dann mit 2 Wasserflaschen und 2 gefüllten Keksen verabschiedet. Preis ca. 7,50 für uns beide.
Beim Verlassen des Restaurants stellen wir fest, dass die meisten Läden geschlossen sind. Dies dürfte am Donnerstagnachmittag liegen, der das iranische Wochenende mit dem freien Freitag (iranischer Sonntag) einläutet.
Es geht die paar km zurück zum Auto, Cappuccino und dann Weiterfahrt. Da wir die Abfahrt von der Autobahn verpassen (äußerst schlecht angekündigt und beschriftet), landen wir bei beginnender Dunkelheit im Ort Natanz, wo wir an einer Seitenstraße unseren Stellplatz finden.
Vor dem Abendessen wird noch der Reisepass durch die Polizei geprüft. Der Abend wird dann noch mit einem Film aus dem PC abgeschlossen.
Fr. 14. Feb. 2014
Heute fahren wir lieber auf der Nationalstraße, da man die Autobahn kaum verlassen kann. Abfahrten hatten wir gestern wenige gesehen und auch wenden war nur alle 50 km an den Mautstellen möglich.
Die etwa 80 km zur Großstadt Isfahan sind mittags erledigt. Wir suchen einen Stellplatz bei einer Mercedes Werkstatt, aber da heute Freitag ist hat die geschlossen.
Nach dem Mittag fahren wir durch die Stadt in die Nähe eines Parks. Die Stelle wird als Nachtquartier gewählt. Wir laufen und fahren mit einer Seilbahn durch den Park, in dem viele Städter der 1,6 Mio. Stadt ihren freien Tag beim Grillen und draußen Sitzen verbringen.
Ein Abstecher in ein Wohngebiet gibt es für uns auch noch zu Fuß.
Bald ist es dunkel und wir entspannen in unserer Bude. Die Temperatur ist nachmittags ca. 14 17 °C, abends geht sie um 22 Uhr auf 4°C runter.
Sa. 15. Feb. 2014
Mit dem Bus fahren wir in die Innenstadt. Auf dem Weg zur Bushaltestelle können wir eine Frau mit frisch gekauftem Fladenbrot fotografieren. Das warme Brot muss auf der Hand unabgedeckt transportiert werden, nur dann schmeckt es scheinbar am besten.
Wie in jeder Innenstadt gibt es natürlich auch hier einen Khomeini Platz. Der hier in Isfahan ist besonders groß und liegt direkt am großen Bazar.
Weitere historische Gebäude umstellen den schön angelegten Platz. Wir schauen dem Treiben auch an weiteren Stellen der City zu. Verkehr auch hier chaotisch aber deutlich milder als in Teheran.
Einkaufsmöglichkeiten gibt es in dieser großen Stadt reichlich. Im Bazar, in kleinen Geschäften oder in modernen Einkaufszentren.
Wir werden immer mal wieder angesprochen. Da gibt es den Händler, der Kunstgegenstände von Nomaden verkaufen will, den alten Herren, der vor über 50 Jahren in Deutschland war, den Teppichhändler der vergeblich versucht uns in seinen Laden zu locken.
Ein sich als Journalist ausgebender Mann, offensichtlich gut geschult, hat uns im Internetcafé gesehen und spricht uns später in etwas deutsch und sehr gutem Englisch an. Er will mir einen Film geben, den ich auf meinen Rechner ziehen soll. Als ich seinen Datenchip prüfe, stelle ich fest, dass dieser mit Schadsoftware (Worm) verseucht ist. Nach unserem Eindruck war dies sicher kein Versehen von ihm.
Wir haben auch immer wieder Kontakt mit nicht englisch sprechenden Leuten, die uns per Zeichensprache oder brockenweise Englisch helfen etwas zu bestellen, etwas zu klären oder sonst irgendwie behilflich sind. Sehr oft gibt es im Vorübergehen ein Hello, how are you oder where are you from zugerufen oder es wird einfach ein freundliches Lächeln gezeigt.
Am Nachmittag überqueren wir noch die bekannteste Brücke Isfahans über den ausgetrockneten Fluss
und fahren vom anderen Ufer zurück in unsere Wohngegend.
Brotbacken und ein paar weitere Kleinigkeiten füllen den Abend aus.
So. 16. Feb. 2014
Am Vormittag beginnt die zweite Runde der Erkundung der Innenstadt von Isfahan. Etwas verstecktere Einkaufsstraßen, ein in Renovierung befindlicher Palast, Parks und das beste Hotel der Stadt werden besucht. Im Hotel bekommen wir sogar ein Passwort und damit Zugriff auf das WIFI und genießen im wunderschönen Innenhof Sonne, Ruhe und ein wenig Nachrichten des Deutschlandfunks. Wir müssen weder etwas Verzehren noch sonst etwas bezahlen. Man ist offensichtlich stolz, das Hotel den Fremden präsentieren zu können.
Mittag gibt es in einem Restaurant zu sehr moderaten Preisen. Am späteren Nachmittag gönnen wir uns neben Kaffee auch einen Eisbecher. Insgesamt ein entspannter Tag in der Metropole.
Abendessen, kleckerweise Internetsurfen, Lesen, Schreiben, duschen. Wir haben tatsächlich zwischendurch kurz das Geräusch einiger Regentropfen auf dem Dach, obwohl unsere Wetterstation draußen 30% Luftfeuchtigkeit bei 12°C anzeigt.
Mo. 17. Feb. 2014
Der heutige Vormittag wird durch den gestrigen Abend bestimmt, an dem Detlef beim Zähne reinigen eine Füllung raus fällt. Also in die Stadt, mit einer Unterbrechung auf der Fahrt bei einer Wäscherei (Handtücher geben wir dort ab), dann zum besten Hotel. Hier informieren wir uns, wo ein englisch sprechender Zahnarzt zu finden ist. Wir laufen eine ganze Weile zur Praxis, in der etliche Zahnärzte in einem großen Raum nebeneinander aktiv sind. Die Einrichtung erscheint nicht super modern, aber doch ausreichend. Bei einer schnellen Diagnose ergeben sich die Möglichkeiten, Zahn ziehen, Spezialisten aufsuchen oder Zahn beschleifen.
Also erstmal etwas Zeit lassen. Die Suche nach dem Spezialisten ist hinsichtlich des Ortes kein Problem, aber der Spezialist zur Rettung des Zahnes ist erst wieder am nächsten Tag wieder anwesend.
Nach Abwägung der Möglichkeiten und des Aufwandes fällt die Entscheidung für Zahn beschleifen. Dies wird aber erst am nächsten Tag machbar sein, da der bereits konsultierte englisch sprechende Zahnarzt nur bis 13 Uhr in der Praxis ist.
Also geht es nach einem Pizzaessen und einem kleinen Rundgang per Bus zurück zu unserem Auto.
Das Wetter ist eher trüb und wir fahren zu einer Mercedes Werkstatt, die laut Internet Anzeige auch Stellplatz für Wohnmobile, Internetzugang, Wasser und Strom anbietet. Am Auto wären auch einige Sachen zu prüfen. Also die fahren wir die ca. 12 km hin. Wir müssen aber feststellen, dass bei der beschriebenen Stelle kein Stellplatz mehr angeboten wird. Angeblich in der Nachbarwerkstatt soll es machbar sein. Wir finden dort niemand der Englisch spricht, die Werkstatt macht einen desolaten Eindruck, der Platz ist hässlich und so machen wir uns zurück zu unserem ursprünglichen Stellplatz.
Das trübe Wetter und die aufkommende Dunkelheit werden mit leckerem Essen und Kartenspielen bis in die Nacht hinein überbrückt.
Di 18. Feb. 2014
Morgens zum Frühstück kommt die Polizei und scheint uns verscheuchen zu wollen. Etwas intensivere Zeichensprache meinerseits überzeugt die Beiden (null Englisch) schließlich wieder zu fahren. Nach unserem Frühstück tauchen sie wieder auf, um diesmal mit mir und jeweils einem Gendarmen Fotos zu machen. Weitere Zeichensprache scheint den Weg für eine zusätzliche Übernachtung auf dem Platz geebnet zu haben.
Wir machen uns auf den Weg in die Stadt. Beim Zahninstitut bekommt Detlef den scharfen abgebrochenen Zahn leicht abgeschliffen, damit er nicht mehr an der Wange scheuert. Das macht ein jüngerer Zahnarzt, der sehr gut Englisch spricht. Er hat in Manila auf den Philippinen studiert und ist seit einigen Monaten zurück in seiner Heimatstadt Isfahan. Wir unterhalten uns noch einen Moment bevor ich gehe. Dabei geht es auch etwas um die Politik des Irans zum Thema Kernenergie. Bezahlen brauche ich für das Schleifen nichts.
Die weitere Zeit des Tages bis zum Nachmittag ist für uns gut gefüllt mit Geld tauschen, große Parks und Anlagen sowie Bazar besichtigen. Das Mittagessen gibt es wieder im Restaurant von vorgestern. Kleidung und Lebensmittel sind eingekauft und ein Versuch zur Abholung unserer Wäsche aus der Wäscherei fehlgeschlagen (macht erst abends wieder auf), so gehen wir wieder zurück zum Auto.
Kaffee und ein Spiel überbrücken die Zeit bis zum zweiten Anlauf die Wäsche abzuholen. Sie ist für wenig Geld sauber gewaschen und getrocknet.
Weitere routinemäßige Aktionen am Abend folgen, bevor das Licht ausgeht.
Mi. 19. Feb. 2014
Die Fahrt von Isfahan nach Yazd ist gut 300 km lang und wird unterbrochen durch etwas umständliches Wassertank füllen, Mittag im guten Restaurant in der Stadt Naein und eine kleine Menge Wäsche waschen. Dies geht während der Fahrt mit unserem Waschbehälter, der außen am Auto sitzt und durch die Fahrbewegungen wäscht. Zwischendurch Wasser wechseln und durchstampfen. Bei Ankunft noch mit der Wringe entwässern und zum Trocknen aufhängen.
Einen Stellplatz finden wir fast im Zentrum der Altstadt, nachdem der Versuch einen im Internet genannten Platz zu finden mit 200 m rückwärts fahren endet.
Der abendliche Rundgang geht über einige km mit etlichen Umwegen, da wir keinen Stadtplan von Yazd, einer Millionenstadt, haben. Allerdings treffen wir auf eine Wäscherei.
Do. 20. Feb. 2014
Diese Wäscherei ist heute am Morgen der erste Anlaufpunkt für eine große Tasche mit schmutziger Wäsche. Auch diesmal tun wir uns mit der Navigation durch die vielen kleinen Gässchen des Bazars schwer.
Danach geht es in ein Internet-Café. Hier können wir bei recht ordentlicher Netzgeschwindigkeit u. a. auch einen Stadtplan von Yazd ausdrucken. Ab sofort funktioniert mein Spezialnavi (Petra) recht zuverlässig.
Mittag gibt es in einem sehr guten Restaurant eines mitten im Bazar liegenden Hotels. Sogar eine deutsche Fahne wird uns auf den Tisch gestellt. Dafür ist das Essen auch recht teuer, 10,- für uns beide inkl. Getränk.
Die Bazargebäude der Stadt sind hier riesig und die Wege teils sehr verwirrend. Hier werden vom einfachen Besen bis zu teurem Goldschmuck Unmengen an Waren angeboten. Auch Handwerker sind hier bei ihren Arbeiten zu beobachten.
Die Geschäfte werden jetzt auch zwischen ca. 14 Uhr bis 17 Uhr geschlossen, sicher eine Anpassung an die heißen Temperaturen während der Sommermonate.
Wir nutzen die Zeit um etwas vorzukochen, dann gehen wir wieder durch die Stadt. Gleich um die Ecke liegt eine Moschee. Wir schauen durch eine Tür, an der noch ein Bauarbeiter arbeit. Er veranlasst uns hineinzuschauen.
Innen werden wir von dem Prunk fast erschlagen: Kristall- und spiegelnde Decken, aufwendige Verzierungen können wir betrachten.
Die Moschee ist voll mit hunderten von Männern und Frauen. Hier wird gebetet, Tee getrunken, dem Vorbeter zugehört oder auch mitgelesen. Auch Kinder laufen mit durch die verschiedenen Säle der Moschee. Es herrscht eine angenehme entspannte Atmosphäre, wenn nur der Vorbeter nicht so laut durch den Lautsprecher singen würde.
Auf dem Rundgang werden dann noch ein paar Kleinigkeiten erledigt und zur verabredeten Zeit die Wäsche aus der Wäscherei abgeholt. Hier treffen wir einen iranischen Manager des Stahlwerkes der Stadt. Er kann uns einiges erzählen und tut dies mit sehr gutem Englisch.
Nach weiteren Kilometern Fußmarsch kommen wir endlich zurück. Wäsche einsortieren, etwas entspannen, schlafen.
Fr. 21. Feb. 2014
Nach intensiverem Hausputz können wir es am heutigen freien Freitag entspannt angehen lassen. Wir haben keine konkreten Aufgaben zu erledigen. So schlendern wir durch Wohngebiete, an ausgetrockneten Flüssen vorbei und genießen die recht angenehm warme Sonne des Vormittags. Im weitgehend leeren Bazar führt uns der Weg dann zum Ausruhen in ein ehemaliges Hamam, das jetzt als Teehaus dient. Im edel ausgestatteten Ambiente genießen wir unseren guten Tee.
Wir lernen hier einen im Ruhestand befindlichen Bauingenieur kennen. Er spricht sehr gut Englisch und hat sogar in früheren Jahren mal für die Regierung übersetzt. Es entwickelt sich ein ausführliches Gespräch über Iran und die Welt. Wir bekommen den einen oder anderen Hinweis zu Politik und allgemein über das Leben im Iran.
Nach unserem Mittag im Auto wird das linke Auge von Petra immer roter und tut ordentlich weh. Mit Augentropfen und ausruhen versucht sie die Leiden zu mindern, während Detlef die letzten Arbeiten am mobilen Solarpanel beendet.
Die Schmerzen und das Scheuern im Auge werden nicht besser und so fahren wir mit dem Taxi zu einer Klinik. Hier wird sie untersucht und offensichtlich ein kleiner Fremdkörper aus dem Auge entfernt. Mit Rezept bekommt sie Augentropfen in der Apotheke, die alle 6 Stunden zu nehmen sind.
Kosten der Aktion: Taxi 0,75, Medikament 0,25 und ärztliche Behandlung in der Klinik gratis. Eine Besserung stellt sich langsam ein. Petra ist noch lichtempfindlich, aber die Schmerzen sind deutlich geringer geworden. Beim Rückweg zu Fuß gibt es für uns noch einen Vitaminstoß in Form eines Glases Granatapfelsaft.
Bei Ankunft bei unserer Mobilie wartet schon der Busfahrer, der heute Vormittag vergeblich versucht hatte seinen Bus zu starten. Seine Reparatur scheint beendet, aber die Batterien sind wohl komplett leer. So schleppe ich den 16-Sitzer-Bus an, nachdem vorher die Bremsen des Busses mit ausreichend Pressluft von Traphi befüllt wurden. Das Anschleppen gelingt schließlich nach einigen Hindernissen und unter Zuhilfenahme der Gestensprache, denn der Fahrer spricht kein Englisch und Detlef kein Farsi.
Da der Motor von Traphi eh noch läuft, die Treppe drin und die Gegenstände in der Bude weitgehend weggeräumt sind, fahren wir zu einem anderen Stellplatz in der Nähe. Der ist noch etwas ruhiger und nicht ganz so staubig.
Routinearbeiten beenden wie so oft den Abend. Die eingeschmuggelten Weinvorräte sind aufgebraucht, so dass wir uns nun etwas Süßes in Form von Naschereien antun müssen.
Sa. 22. Feb. 2014
Als erstes wird das fertig gestellte zusätzliche Solarpanel angeschlossen. Zur tief stehenden Sonne am Morgen ausgerichtet bring es 2 3 A. Es wird auf das Dach verfrachtet, denn wir gehen ja in die Stadt. Unterwegs lernen wir Ali kennen. Er hat etliche Jahre in den USA und auch in Deutschland gelebt. Er spricht zwar mit Akzent, aber grammatisch fast einwandfrei deutsch. Mit ihm gehen wir zuerst zu einer Bank, aber der Versuch aus Deutschland Geld in den Iran zu überweisen schlägt wegen der Sanktionen gegen den Iran fehl.
Internet-Café und Bazar sind weitere Ziele, die wir mit Ali besuchen. Dabei erzählt er von vielen seiner Aktivitäten in der Vergangenheit. Er ist 62 Jahre, Bergbauingenieur, hat in Deutschland Philosophie studiert, ist in der Welt weit umher gekommen und viele andere Aktionen mehr. Also ein richtiger Aktivbolzen.
Wir gehen zurück zum Auto und haben hier mit Ali ein gemeinsames Mittagessen. Nach anfänglichen Zweifeln, ob wir wieder einem Regierungsspion aufsitzen, kommen wir dann doch zu der Überzeugung, dass Ali ehrlich ist und wie er darstellt ein Regierungskritiker, der arbeitsmäßig eingeschränkt und sogar körperlich misshandelt wurde. Wir verabreden uns für den Abend bei ihm.
Am Nachmittag wird die Fährüberfahrt nach Dubai per E-Mail soweit möglich vorbereitet. Danach tätigen wir ein paar Einkäufe von Textilien.
Das Abendessen ist erledigt, wir fahren mit dem Taxi zur Wohnung von Ali. Nach ein paar Umrundungen eines Verkehrskreisels kommen wir an. Als erstes macht Ali dem Taxifahrer klar, dass man ausländische Gäste mit dem Taxipreis nicht übers Ohr haut. Ali bringt uns dann umgerechnet 0,50 von den von uns gezahlten 1,50 zurück.
Bei Ali gibt es Wein, Pistazien und Gebäck. Den kräftigen Wein Madeira ähnlich hat er von Bekannten, die ihn selbst herstellten.
Wir haben einen intensiven Austausch mit unserem neuen Freund über ca. drei Stunden. Es ist absolut nicht langweilig. Ali kann viel erzählen. U. a. über sein Verhältnis zur Religion. Er hat eine kleine Gemeinde in der Stadt Yazd. Für ihn haben Moslems, Juden, Christen oder Zoroastrier (Prophet Zaratustra) die gleiche Basis und nur einen gemeinsamen Gott. Hier könnte jetzt noch Seitenweise geschrieben werden über seine guten Erfahrungen in Deutschland, seinen dreiwöchigen Aufenthalt allein in der Wüste, seine Reisen, seine teilweise deutschen Literaturkenntnisse von Größen wie Hegel, Schoppenhauer, sein Jurastudium , seine Bergbau Explorationsfirma Er ist besonders im Iran offensichtlich ein totaler Exot, aber für uns ein sehr interessanter Gesprächspartner.
Mit Weinflasche und Pistazien beladen fahren wir mit dem Taxi zurück zur Nachtruhe.
So. 23. Feb. 2014
Die Fahrt geht heute über gut 300 km nach Südosten in die Stadt Kerman. Unterbrochen wird die Tour durch eine längere Mittagspause mit Fisch aus dem Backofen sowie einen kleinen Spaziergang durch die Stadt Rafsanjan.
Am späten Nachmittag kommen wir an. Der Stellplatz an einem Hotel erscheint uns zu laut. Wir finden ein Plätzchen in nicht allzu weiter Entfernung. Als wir auf das angepeilte Fleckchen anfahren stellen wir fest, dass wir in feuchtem Matsch tief festsitzen. Und das im total trockenen Iran! Versuche mit Schaufel, Sandblechen und Steinen Griff an den Rädern zu bekommen bringen nichts. Es wird dunkel und wir brechen den Befreiungsversuch ab. So müssen wir heute Nacht im schief stehenden Auto schlafen. Gefrustet gibt es Abendessen, etwas Lesen, Schreiben und iranisches Fernsehen vom PC.
Mo 24. Feb. 2014
Nach kräftigem Frühstück gibt es Frühsport in Form von Schaufeln, Schotter sammeln und Steine an die Reifen legen. Alle Schaltungen des Allrad-Lkw richtig eingelegt und schon sind wir raus aus dem Schlamm mit unserer Wohnkiste.
Ein Bus von unserem Stellplatz gibt es nicht; das Taxi (oder war es ein Privatmann?), das uns in die Innenstadt bringt, kostet uns umgerechnet 0,25.
Ein Internet-Café ist das erste Ziel, dann laufen wir durch die abwechslungsreiche City der -geschätzt mindestes 500.000 eher bis 1. Mio. Einwohner zählenden Stadt. Hier wird der Einfluss des nahen Afghanistan deutlich; es gibt hier etliche anders aussehende Menschen, vermutlich Paschtunen oder Balutschi.
Die Wüste Lut ist nicht weit, und hier soll es etliche Drogenschmuggler geben. Aber auch als Gewürzverkäufer zeigen sich die Afghanen.
Die Stadt ist vergleichsweise reich, was u. a. an der Erzförderung und Herstellung von Buntmetall (Kupfer) liegen dürfte. Gleichzeitig fallen uns hier deutlich mehr Bettler als in anderen Städten des Iran auf.
Der Reichtum zeigt sich an hoher Verkehrsdichte mit geringer Personenzahl pro Pkw und an den in den Schaufenstern sowie Geschäften ausliegenden Waren. Viele Importwaren können wir entdecken.
Zwischendurch begleiten uns zwei Mathematikstudenten, die ihr Englisch aufbessern wollen und schenken uns ein paar spezielle Kekse der Stadt mit Namen Kolompeh.
Der Bazar bietet viel zu sehen, wenn nicht die Waren, dann die Leute, die Gebäude oder die Singvögel im Käfig.
Beim guten und günstigen Mittagessen, in einem ehemaligen Hamam, werden wir musikalisch life versorgt. Im Raum ohne direkte Zuschaumöglichkeit über einen großen Monitor mit Direktübertragung von den Künstlern.
Irgendwann werden die Füße lahm und die Geschäfte schließen eh über die Nachmittagszeit. Es geht per Taxi für diesmal teuere 1,25 zurück zu unserem Stellplatz. Detlef macht Mittagsschlaf, Petra räumt auf und liest.
Die zweite Runde des Tages führt uns in das Umfeld unseres Stellplatzes. Hier finden wir auch ein Neubaugebiet und einen großen Park.
Im Park sind neben üblichen Angeboten wie Fitnessgeräten, WC, Trinkwasserversorgung und Fahrgeschäften wie auf einem Rummel auch ein Paintballgelände und ein Inliner-Rundkurs zu finden. Wegen des kühlen Wetters hier im Februar, sind die meisten Attraktionen jedoch geschlossen.
Bei Dunkelheit sind wir zu unseren üblichen Abendbeschäftigungen zurück.
Einen ganz kurzen Besuch kurz nach 21 Uhr gibt es noch von zwei Polizisten, die uns empfehlen, dichter an die Hauptstraße zu fahren. Die Erklärung, dass es uns hier auf unserem aktuellen Platz gut gefällt, reicht dann aus; sie fahren weg.
Di 25. Feb. 2014
Der sich ab und zu bei der Fahrt selbstständig öffnende Küchenschrank hat nach etwas Arbeit am Morgen einen neuen Sperrriegel, dann geht es wieder mit dem Taxi in die Stadt.
Etliche Geschäfte werden besucht, auf einem Kinderspielplatz die Kinder beobachtet, einige Einkäufe getätigt, dann geht es wieder zum Bazar.
Hier treffen wir die ersten deutschen Touristen, zwei Studenten, die für ein paar Wochen in der Türkei und im Iran unterwegs sind.
Der Hunger veranlasst uns ein Restaurant zu suchen. Nach etlichen vergeblichen Versuchen landen wir wieder im selben, das wir schon vom Vortag her kennen. Nach dem Essen gibt es im Teebereich des Restaurants neben guter lokaler Musik auch die Beobachtung des Wasserpfeifenrauchens, dem auch hier die Frauen reichlich zusprechen.
Straßen ablaufen macht müde und so geht es am Nachmittag wieder zurück zu unserer Bleibe, wo uns ein Cappuccino aufmuntert.
Zweite Runde des Laufens ist wieder in der Nähe unseres Platzes. Wir finden neben einigen Sanitärgeschäften auch einen gut sortierten Lebensmittelladen, aus dem wir einige Kilogramm Waren in unsere Bleibe schleppen.
Leckeres Abendessen, Zubereitung eines Salates für die nächsten Tage, dann ist Entspannung angesagt.
Mi. 26.Feb. 2014
Im Park nebenan füllen wir den Haupttank mit Frischwasser und beobachten eine Mädchenklasse beim Fahren mit Schiffschaukel, kleiner Achterbahn und zu beradelnder Hochbahn.
Die Fahrt in den kleinen Ort Mahan (ca. 20.000 Einw.) ist recht kurz.
Hier besichtigen wir eine beeindruckende Moschee mit Mausoleum, die gut 700 Jahre alt ist.
Erneut treffen wir die beiden deutschen Studenten von gestern sowie zwei ca. 50 jährige Französinnen auf dem Dach des Gebäudes, das man begehen kann.
Es gibt ein kurzes Gespräch auf hohem Niveau. Von hier oben bieten sich dem Betrachter wunderschöne Aussichten auf die Moschee und das Umland mit den bis über 4000 m hohen Bergen.
Nach der Besichtigung werden wir von einem nahezu perfekt deutsch sprechenden Iraner angesprochen. Er ist 43 Jahre alt und aufgrund einer Erbkrankheit fast komplett blind. In Deutschland geboren ist er ca. 13 Jahre auch dort aufgewachsen. Wir nennen ihn aus gutem Grund hier mal Mohammed. Im Hotel nebenan trinken wir mit ihm Tee. Wir erfahren sehr viel über seine Geschichte und seine Schwierigkeiten bei der Wiedereingliederung im Iran.
Das Hotelpersonal zeigt Petra dann noch die schönen traditionell eingerichteten Zimmer, allerdings ohne Erfolg zu einem guten Geschäft. Darüber wird es recht spät für ein Mittagessen, das wir dann in Form eines guten Sandwich ähnlichen Brotes in einer kleinen Gaststätte einnehmen.
Etwas später fahren wir zu dem so genannten Prinzengarten einige km weiter. Besichtigung der nicht gerade umwerfend schönen Anlage: Für Iraner 0,50, für uns 2,50 pro Person, also im Prinzip für den Iran unverschämt teuer. Am Schild war ein Preis für Touristen sogar von knapp 4,- zu lesen.
Wir haben uns mit Mohammed hier verabredet und gehen mit ihm ein zweites Mal die Runde durch den Prinzengarten. Mohammed kennt viele Hintergründe zum Garten, von denen er ausführlich erzählt.
Später beim Cappuccino im Auto hören wir weitere Aspekte aus seinem Leben, unterhalten uns über viele verschiedene Themen und erfahren weiteres von der Gartenanlage. Details können und wollen wir im öffentlichen Internet bewusst nicht nennen.
Während unserer Abendaktivitäten werden draußen im Backofen, aus dem von Petra vorbereiteten Teig, zwei leckere Mischbrote gebacken.
Do. 27. Feb. 2014
Die Fahrt geht heute durch die bergige, staubige Landschaft bis nach Bam.
Die Großstadt wurde vor rund 10 Jahren von einem Erdbeben weitgehend zerstört, davon merkt man heute allerdings nicht mehr allzu viel, vielleicht die eine oder andere Baulücke. Wir versuchen Geld zu tauschen, wir sollen aber bei der Bank rund 16% weniger bekommen als beim Geldwechsler. Also lassen wir es; einen Geldwechsler in Bam gibt es nicht. Mit unserem restlichen iranischen Geld werden wir auch noch bis zur nächsten großen Stadt auskommen.
Mittag gibt es trotz einiger Sprachverwirrung in einem kleinen Restaurant. Hier merkt man, dass die Bevölkerung lange Zeit keinen Kontakt zu ausländischen Besuchern hatte, sicher auch bedingt durch das Erdbeben, welche viele Kultursehenswürdigkeiten zerstört hatte.
Beim Rundgang können wir noch ein Eis schlecken, dann fahren wir noch mal rund 200 km weiter durch die Berge in den Ort Jiroft (rd. 40.000 Einw.).Einen Stellplatz finden wir neben einer Moschee auf einem großen Platz am ausgetrockneten Fluss. Die Stadterkundung führt uns natürlich durch die Innenstadt. Es gibt interessante Kleinigkeiten zu beobachten. Z. B., dass die Schuster, die Schuhe reparieren, ihren Arbeitsplatz über den breiten offenen Regenwasserabflüssen haben, über die sie ein Brett gelegt haben.
Bei Dunkelheit sind wir zurück in unserer rollenden Bude.
Fr. 28. Feb. 2014
Ab jetzt ist für uns Sommer angesagt. Die Temperaturen sind am Morgen deutlich höher als in den letzten Wochen, heute ca. 10 12 °C. Wir haben die großen Berge mit Pässen von über 2500 m überwunden und auf der Südseite wirkt sich das Klima des Persischen Golfes aus. Am Tag geht es während der Fahrt draußen auf über 28°C, in der Fahrerkabine über 32°C.
Die Fahrt geht weiter durch zerklüftete Berglandschaften. Diese Landschaften unterscheiden sich deutlich von den bisher gesehenen staubigen und total trockenen. Er gibt viel grün zu sehen, Palmen und eine ausgeprägte und ausgedehnte Landwirtschaft.
Heute ist im Iran Sonntag und für uns gibt es in der Fahrpause das entsprechende Essen dazu. Nudelsuppe aus der Tüte mit deutschen Bockwürsten; unglaublich wie so ein in Deutschland als primitiv geltendes Essen für uns Genuss bereiten kann. Mit frischen Erdbeeren aus der Region ergibt sich dazu der krönende Abschluss.
Die ca. 300 Tageskilometer sind am Nachmittag mit Einfahrt in die Hafenstadt Bandar Abbas erreicht. Wir suchen das Büro zum Lösen der Fährtickets, das aber heute geschlossen ist. In der Nähe finden wir einen ansprechenden Stellplatz direkt am Wasser.
Der Küstenstreifen ähnelt etwas dem Watt, auf dem viele Autos fahren oder parken. Neben dem Auto wird dann von Iranern auch Picknick gemacht. Etwas weiter draußen steht eine größere Menschenmenge und auch ein Lkw mit Kranaufbau. Es ist schon recht dunkel; im Dämmerlicht vermuten wir einen Pkw, der schon im deutlich gestiegenen Wasser steht. Ob das Fahrzeug gerettet wurde wissen wir nicht; wir sind schon bald zurück in unseren vier Wänden.
Beim zweiten Marsch nach dem Abendessen steht das Wasser schön deutlich näher an unserem Platz, wir haben aber eine sichere Höhe auf einem Asphaltstreifen. Das Meer ist für die Bewohner der Stadt an ihrem Wochenende offensichtlich ein schöner und angenehmer Anlaufpunkt. Das stellen wir auch noch bei Dunkelheit fest, wo wir einige Feuer am Strand beobachten. Die Wettfahrten von jugendlichen Motorradfahrern werden weniger und wir können auf eine ruhige Nacht hoffen.
Sa. 1. März 2014
Die ruhige Nacht endet um 6 Uhr als viele Bauarbeiter mit ihren Maschinen und Fahrzeugen um uns herum nach unseren Geschmack viel zu aktiv werden, zumindest für diese Zeit. Wir werden den zu bauenden Park eh nicht fertig betrachten können.
Um die Ecke ist das Büro der Fährgesellschaft. Hier ist alles schnell geklärt und so fahren wir in die Innenstadt auf einen großen kostenpflichtigen Parkplatz am Meer, direkt gegenüber dem Bazar.
Die beiden Erkundungen, vormittags und später Nachmittag, führen uns durch belebte Straßen,
kleine verschachtelte Gässchen, durch den Bazar, zum Geldwechsler und zu Einkaufszentren. Interessant ist hier die Bevölkerung zu beobachten. Es gibt hier deutlich mehr Vielfalt an Nationalitäten und auch verschiedenere Mode-Erscheinungen als in anderen Städten des Irans, die wir vorher gesehen haben. Dies liegt sicher auch an der Lage der Hafenstadt am Golf. Soweit wir erkennen, handelt es sich um Araber, Somali, Beduinen und auch Pakistani oder Afghanen. Bei der Mode der Frauen gibt es zwei Extreme. Zum einen die sogar mit Maske verschleierten Gesichter
und zum anderen fast provokant für den Iran Frauen, die viel Haar unter dem Kopftuch heraushängen lassen und auch ein oder gar beide Ohren zeigen. Natürlich gibt es auch die normalen mit ihren schwarzen Tüchern.
Bei den Männern gibt es selten etwas Besonderes zu sehen. Kaum das Mal jemand eine etwas andere Haartracht spazieren führt. Die Revolution dürfte also eines Tages von den Frauen ausgehen, oder doch nicht?
Bis auf einen indischen Hindutempel und evt. ein oder zwei markante Gebäude, fallen uns keine großen Besonderheiten hier in der Stadt Bandar Abbas mit ihren geschätzten 500.000 Einwohnern auf. Vielleicht muss man hier noch etwas schneller über die Straße mit den vielen Fahrzeugen hüpfen, um nicht angefahren zu werden.
Um die Mittagszeit leert sich die Innenstadt und wir haben nach dem Essen in einer Art Pizzeria auch eine Siesta im Auto eingelegt. Die Temperaturen gehen bis 30°C hoch. Um 21:40 Uhr Ortszeit können wir immer noch fast 24°C am Thermometer ablesen.
So. 02. März 2014
Abfahrt zu einem Park ca. 30 km nördlich von Badar Abbas mit Namen Geno Hot Spring oder so ähnlich.
An einer Tankstelle mit zig Lkw stellen wir uns zum Tanken in die lange Reihe. Vor uns hat der Lkw-Fahrer auf seiner leeren Ladefläche drei Hühner laufen. Die Bordwand ist hoch genug, so dass die Hühner nicht drüber hüpfen können.
Als wir an der Reihe sind, benötigen wir eine Tankkarte. Die wird uns von einem anderen Lkw-Fahrer ausgeliehen. Darauf bekommen wir leider nur 130 l Diesel zum teuren Preis von ca. 0,20 pro Liter.
Zur Mittagszeit sind wir dann im Park, der uns ca. 1,25 Eintritt inkl. Fahrzeug kostet. Ein kurzer Rundgang, dann sitzen wir im kleinen Restaurant und bekommen das was alle Iraner scheinbar so gern mögen: Kebab mit Reis und Tomate.
Im Park lassen wir uns von einer warmen leicht nach Schwefel riechenden Quelle die Füße waschen und wärmen.
Auf dem Rückweg zum Auto kaufen wir noch zwei kleine Schälchen mit für uns nicht ganz klar definierbarem Obstkompott. Dies wird im Auto mit Joghurt zu einem First Class Nachtisch für uns.
Etwas Pause und einige kleine Reparaturen, dann wird mit Hilfe der nahe gelegenen Wasserquelle (Wasserhahn der Damentoilette) neben unserem Auto etwas Wäsche gewaschen.
Dies ist für einige andere Besucher und das Reinigungspersonal eine willkommene Abwechslung. Wäschestampfer und Wringe werden beim Einsatz intensiv beobachtet und kommentiert. Ein Mann fasst gar selbst mit unterstützend an.
Als die Wäsche auf der Leine hängt, Abendbrot gegessen, der Kartoffelsalat für morgen fertig und abgewaschen ist, läuft die ruhige Phase des Abends.
Infos zu Vorbereitung und Fährüberfahrt in die Vereinigten Arabischen Emirate (Dubai) sowie das Reisen im Oman dort sollen im nächsten Bericht folgen .
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